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18:25

In Madrid und dem Umland der spanischen Hauptstadt werden die Massnahmen zur Eindämmung des Virus verschärft. Betroffen sind nach Angaben der Behörden 850'000 Menschen. Konkret darf man sich zwischen und innerhalb besonders betroffener Gebiete, in denen die Infektionen stark steigen, nur noch begrenzt bewegen. Auch der Zugang zu Parks und öffentlichen Bereichen wird eingeschränkt. Ausserdem werden nur noch Zusammenkünfte von maximal sechs Personen erlaubt. Ausnahmen gelten allerdings für Menschen, die zur Arbeit müssen. "Wir müssen einen Lockdown vermeiden, wir müssen eine wirtschaftliche Katastrophe vermeiden", erklärt Madrids Regionalpräsidentin Isabel Diaz Ayuso.

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18:10

München überschreitet als erste Millionenstadt in Deutschland die Warnschwelle von 50 Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen. Insgesamt haben sich nach Daten des Landes-Gesundheitsamtes LGL seit vergangenem Freitag 746 Münchner mit dem Virus angesteckt. Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) will aber die Entwicklung am Wochenende abwarten, ehe er weitergehende Schutzmassnahmen ergreift. München hatte für Party-Hotspots sowie für die Theresienwiese, auf der am Samstag das Oktoberfest eröffnet worden wäre, bereits zuvor ein Alkoholverbot erlassen.

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17:45

Die Europäische Union will mehr Geld für Impfstoffe aufnehmen, um möglichen Versorgungsengpässen vorzubeugen, erfährt die Nachrichtenagentur Reuters. Nach Einschätzung der EU-Kommission könnte die Nachfrage das Angebot im nächsten Jahr deutlich übersteigen, da die Zahl der Coronavirus-Fälle weltweit schon 30 Millionen überschritten hat.

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15:50

Um den Anstieg der Corona-Infektionen einzudämmen, will Dänemark Höchstzahl für öffentliche Versammlungen von 100 auf 50 Personen senken. Ausserdem müssen Bars und Restaurants um 22.00 Uhr schliessen. Beide Massnahmen werden Samstag in Kraft treten, kündigt Premierministerin Mette Frederiksen an. In den vergangenen 24 Stunden wurden in Dänemark 454 Neuinfektionen registriert.

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14:20

Russland hat grünes Licht für die ambulante Behandlung mit dem Antivirus-Mittel Coronavir auf Rezept gegeben. Das für Patienten mit mild bis moderat verlaufenden Covid-19-Infektionen gedachte Medikament wird von dem Hersteller R-Pharm in der Stadt Jaroslawl, rund 300 Kilometer nordöstlich von Moskau, produziert.

Es könnte bereits nächste Woche in die Apotheken ausgeliefert werden. Vor der Zulassung von Coronavir als verschreibungspflichtiges Medikament hatten die Behörden bereits ein weiteres russisches Covid-19-Medikament, Avifavir, zugelassen. Beide basieren auf Favipiravir, das in Japan entwickelt wurde und häufig als Grundlage für Behandlungen von Virusinfektionen verwendet wird.

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13:15

Die EU hat sich mit einem zweiten Grossauftrag Massenlieferungen eines möglichen Corona-Impfstoffs des Konsortium aus der französischen Sanofi und dem britischen GSK-Konzern gesichert. EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides gab am Freitag per Twitter eine Vereinbarung mit dem Konsortium aus der französischen Sanofi und dem britischen GSK-Konzern bekannt.

Sie sieht die Versorgung mit bis zu 300 Millionen Dosen eines in der Entwicklung befindlichen Impfstoffs vor, der im kommenden Jahr zugelassen werden soll. Ein ähnliches Abkommen war bereits zwischen der EU und AstraZeneca besiegelt worden. Hier geht es um bis zu 400 Millionen Dosen. Gekauft werden die Impfstoffe dann von den EU-Ländern. Die Europäische Kommission finanziert den Produzenten einen Teil der Investitionskosten.

Die Kooperationspartner Sanofi und GSK haben auch mit den USA und Grossbritannien Vereinbarungen abgeschlossen. Im Fall der Vereinigten Staaten geht es um ein Vertragsvolumen von 2,1 Milliarden Dollar für die Lieferung von 100 Millionen sowie für eine Option auf weitere 500 Millionen Dosen, im Fall Grossbritanniens um 60 Millionen Dosen.

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12:15

In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Freitag 488 Coronavirus-Ansteckungen innerhalb eines Tages gemeldet worden. Zudem wurden drei neue Todesfälle sowie 15 weitere Spital-Einweisungen bekannt.

Am Donnerstag hatte das BAG noch 530 Fälle registriert. Am Mittwoch waren es 514 Fälle, am Dienstag 315, am Montag 257 und am Sonntag 475 Fälle gewesen.

Insgesamt gab es seit Beginn der Pandemie 49'283 laborbestätigte Fälle, wie das BAG am Freitag mitteilte. Im Vergleich zum Vortag kam es zu 15 weiteren Spital-Einweisungen. Damit mussten seit Anfang der Pandemie 4742 Personen wegen einer Covid-19-Erkrankung im Spital behandelt werden. Die Zahl der Todesopfer im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung stieg um drei auf 1765.

In der Schweiz und in Liechtenstein wurden bisher 1'251'614 Tests auf Sars-CoV-2, den Erreger der Atemwegserkrankung Covid-19, durchgeführt. Innerhalb eines Tages wurden dem BAG 13'993 neue Tests gemeldet. Bei 4,6 Prozent aller Tests fiel das Resultat über die vergangenen Monate gesehen positiv aus. Für die letzten sieben Tage betrug die Positivitätsrate 4,0 Prozent.

Aufgrund der Kontakt-Rückverfolgung steckten am Freitag nach Angaben des BAG 2048 Personen in Isolation und 5598 Menschen standen unter Quarantäne. Zusätzlich sassen 7571 Heimkehrerinnen und Heimkehrer aus Risikoländern in Quarantäne.

18.9.2020, 8 UhrNeuTotal seit Beginn
der Epidemie
Laborbestätigte Infektionen48849'283
Hospitalisierungen154742
Todesfälle31765
Covid-19-Test13'9931'251'614

Daten: Bundesamt für Gesundheit (BAG).

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11:20

Wegen der sich dramatisch verschlimmernden Corona-Lage in Grossbritannien könnte dem ganzen Land laut einem Medienbericht im Oktober wieder ein Lockdown bevorstehen. Top-Forscher hätten die Massnahme der Regierung empfohlen, um die stark steigenden Infektionszahlen wieder in den Griff zu bekommen, berichtete die "Financial Times" am Freitag. Der zweiwöchige Lockdown soll demnach während der Schulferien im Oktober stattfinden.

Gesundheitsminister Matt Hancock reagierte in einem BBC-Interview am Freitag ausweichend auf den Bericht: Ein neuer landesweiter Lockdown sei das "letzte Mittel der Verteidigung", sagte Hancock. Man setze zunächst auf lokale Beschränkungen. "Wir möchten einen nationalen Lockdown vermeiden, aber wir sind darauf vorbereitet." Der Minister räumte ein, dass nicht nur die Infektionen zunehmen, sondern auch die Zahl der Covid-19-Patienten in den britischen Krankenhäusern.

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09:40

Weltweit wird fieberhaft nach einem Corona-Medikament geforscht. Roche kommt nun auf der Suche nach einem Coronamittel voran. Das bereits zugelassene Roche-Mittel Actemra/RoActemra (Tocilizumab) habe in der Phase-III-Studie EMPACTA die angestrebte Wirkung bei Patienten mit coronabedingter Lungenentzündung erreicht.

Die Patienten, die Actemra/RoActemra plus Standardbehandlung erhielten, hatten im Vergleich zu Patienten, die Placebo plus Standardbehandlung erhielten, eine um 44 Prozent geringere Wahrscheinlichkeit, an die Beatmungsmaschine angeschlossen werden zu müssen oder zu sterben. Dies gab der Basler Pharmariese am Freitag bekannt.

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08:50

Die Zahl der Infizierten in Grossbritannien, die in Kliniken eingeliefert werden, verdoppelt sich nach Angaben von Gesundheitsminister Matt Hancock alle acht Tage. Ob dies aber bedeute, dass man damit auf einen zweiten Lockdown mit massiven Einschränkungen des öffentlichen Lebens zusteuere, sei derzeit noch offen, sagt der Politiker dem Sender Sky News. Grossbritannien hat nach den USA, Brasilien, Indien und Mexiko die höchste Zahl an Covid-19-Toten weltweit.

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06:45

Der Kanton Waadt hat bereits vor einer Woche seine Quarantänerichtlinien geändert. Wie das Westschweizer Fernsehen RTS erfahren hat, müssen nur noch jene in Quarantäne, die sich mit einer infizierten Person in einer Beziehung befinden oder mit dieser unter demselben Dach leben. Das entspricht einer deutlichen Lockerung der Regeln. Bisher galt: Jeder musste in Quarantäne, der sich in weniger als 1,5 Meter Abstand zu einem Infizierten während mindestens 15 Minuten aufgehalten hat.

Kurios: Die Regelung kommt ausgerechnet in einer Zeit, in der der Kanton Waadt die schweizweit höchsten Fallzahlen meldet. Diese Woche stammte fast jeder dritte Test mit positivem Ergebnis aus der Waadt. Die Positivitätsrate war am Sonntag fast dreimal so hoch wie beispielsweise in Zürich. 

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06:05

Der SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach hält die teilweise Öffnung von Fussball-Stadien für Zuschauer für "völlig falsch". "Bundesliga-Spiele vor Zuschauern werden nur ein kurzes Intermezzo sein", sagt Lauterbach dem Wirtschaftsmagazin "Business Insider". Er ergänzt: "Dass es bei täglich 2000 Neuinfektionen bleibt, halte ich für ausgeschlossen. Dann wird man wieder deutlich weniger oder keine Zuschauer mehr in die Stadien lassen können."

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05:30

In Deutschland steigt die Zahl der bekannten Infektionen um 1916 auf 267.773, wie aus Daten auf der Internetseite des Robert-Koch-Instituts (RKI) hervorgeht. Die Zahl der Todesfälle legt demnach um sieben auf 9378 zu. Damit meldet Deutschland die meisten Corona-Neuinfektionen seit Ende April.

Seit Beginn der Pandemie haben sich in der Bundesrepublik nach Angaben der Johns Hopkins Universität insgesamt 269.048 Personen mit dem Virus angesteckt. Weltweit liegt Deutschland damit auf dem 22. Platz. Es wurden drei weitere Todesfälle im Zusammenhang mit einer Covid-19-Infektion gemeldet. Die Gesamtzahl der Todesfälle stieg damit auf 9.376.

Zur Übersicht der weltweiten Verbreitung des Coronavirus von der Johns Hopkins University geht es hier.

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05:05

Die israelische Regierung will mit einem zweiten landesweiten Lockdown eine weitere Ausbreitung des Coronavirus verhindern.

Von Freitagnachmittag (14.00 Uhr Ortszeit/13.00 Uhr MESZ) an müssen sich die Menschen in dem Mittelmeerstaat erneut mit starken Einschränkungen arrangieren. Massnahmen wie Ausgangsbeschränkungen und Ladenschliessungen sollen mindestens drei Wochen gelten.

Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sagte am Donnerstagabend, angesichts der hohen Infektionszahlen der letzten Tage könnte eine weitere Verschärfung der Massnahmen notwendig werden. "Ich werde nicht zögern, zusätzliche Beschränkungen zu verhängen, falls die Notwendigkeit besteht", sagte er.

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04:30

In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) am gestrigen Donnerstag 530 Coronavirus-Ansteckungen innerhalb eines Tages gemeldet worden. Es gab sieben neue Todesfälle und 18 Personen mussten ins Spital eingewiesen werden.

Seit Ende Juni sind die Fallzahlen pro Woche in der Tendenz steigend. Die drei Kantone GE, ZH und VD meldeten in der Woche 37 zusammen 61% aller laborbestätigten Fälle. 2/6 pic.twitter.com/Ke8PrqcZ7E

— BAG – OFSP – UFSP (@BAG_OFSP_UFSP) September 17, 2020

Am Mittwoch registrierte das BAG 514 Fälle, am Dienstag 315 Fälle, am Montag 257 und am Sonntag 475. Insgesamt wurden in der Schweiz und in Liechtenstein bisher 1'237'621 Tests auf Sars-CoV-2, den Erreger der Atemwegserkrankung Covid-19, durchgeführt. Davon waren nach Angaben des BAG 4,7 Prozent positiv. Für die vergangenen sieben Tage betrug die Positivitätsrate 3,9 Prozent.

Die neuen Zahlen vom BAG werden gegen den Mittag erwartet. 

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04:15

US-Präsident Donald Trump wird seine Rede vor der UN-Vollversammlung am Dienstag vom Weissen Haus aus halten. "Er fährt nicht hin", sagt Trumps Stabschef Mark Meadows. UN-Generalsekretär Antonio Guterres schlug im Mai vor, die Staats- und Regierungschefs sollten wegen der Pandemie ihre Reden auf Video aufzeichnen und einschicken.

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00:45

Brasilien verzeichnet nach Angaben des Gesundheitsministeriums 36.303 neue Infektionen und damit insgesamt knapp 4,5 Millionen. Die Zahl der bekannten Todesfälle steigt demnach um 829 auf 134.106. 

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22:00

Frankreich verzeichnet einen Rekord bei den Neuinfektionen. Binnen eines Tages seien 10.593 weitere Fälle bestätigt worden, teilt das Gesundheitsministerium in Paris mit. Der bisherige Höchststand war am 12. September mit 10.561 Neuinfektionen registriert worden. Insgesamt wurden bislang in Frankreich 415.481 Corona-Fälle registriert. Die Zahl der Toten kletterte den Angaben zufolge um 50 auf nunmehr 31.095. Das ist der zweithöchste Tagesanstieg binnen zwei Monaten.

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(cash/Reuters/AWP/SDA/Bloomberg)