Zum Coronavirus-Ticker vom Donnerstag, den 11. Juni, gehts hier.

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20:45

Die US-Zentren für Seuchenkontrolle (CDC) melden mit Stand Dienstag 1,974 Millionen bekannte Infektionsfälle, eine Zunahme von 17'376 zum Tag zuvor.

Die Zahl der Toten sei um 950 auf 112'133 gestiegen.

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19:05

Der britische Premierminister Boris Johnson verweist nach dem Vorwurf eines zu späten Lockdowns auf Wissenschafts-Experten. Die Entscheidungen seien auf Grundlage der Empfehlungen der Scientific Advisory Group for Emergencies getroffen worden, sagt er. "Natürlich wissen wir, dass wir dazulernen müssen."

Dafür sei es jedoch noch zu früh, weil zu viel noch unbekannt sei. Das ehemalige Mitglied der wissenschaftlichen Beratergruppe Neil Ferguson hat erklärt, die Zahl der Todesopfer in Grossbritannien hätte halbiert werden können, wenn die Massnahmen eine Woche früher eingeführt worden wären.

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18:18

Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist unklar, welchen Einfluss die Jahreszeiten auf den weiteren Verlauf der Pandemie haben. Bislang gebe es keine Daten, die auf eine veränderte Übertragung des Virus hindeuteten, sagt WHO-Experte Mike Ryan.

"Wir können uns nicht darauf verlassen, dass die Jahreszeit oder die Temperatur die Lösung sein wird." Ryan verwies dabei auf den bevorstehenden Sommer auf der Nordhalbkugel wie auch den Winterbeginn auf der südlichen Erdhälfte.

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17:40

Der Flugverkehr bei amerikanischen Airlines ist im April wegen der Coronavirus-Pandemie auf ein historisches Tief gefallen. Das teilt das US-Verkehrsministerium mit. Die US-Fluggesellschaften hätten im Berichtsmonat nur rund drei Millionen Passagiere befördert.

Das sei ein Einbruch um 96 Prozent gegenüber Vorjahr, als noch mehr als 76 Millionen Personen geflogen seien. Die April-Zahlen sind die niedrigsten seit Beginn der monatlichen Aufzeichnungen im Jahr 1974.

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15:00

Das bevölkerungsweite Tragen eines Mundschutzes könnte das Coronavirus-Infektionsgeschehen einer Studie zufolge auf ein kontrollierbares Niveau senken. Weitere Wellen der Pandemie könnten in Kombination mit Lockdowns verhindert werden, wie aus der Studie von Wissenschaftlern der Universitäten in Cambridge und Greenwich hevorgeht.

Ausgangssperren alleine könnten ein Wiederaufleben des neuen Coronavirus nicht aufhalten, aber schon selbstgemachte Masken könnten die Übertragungsraten drastisch senken, wenn genügend Menschen sie in der Öffentlichkeit tragen würden. Die Weltgesundheitsorganisation hatte am Freitag erklärt, sie empfehle nun, dass jeder in der Öffentlichkeit Stoffmasken trägt, um die Ausbreitung des Coronavirus zu verringern.

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13:40

Österreich öffnet ab 16. Juni seine Grenzen zu Italien und hebt für 30 andere europäische Länder die Quarantäne-Pflicht bei der Einreise auf.

Für Schweden, Spanien, Portugal und Grossbritannien werde es hingegen weiterhin Beschränkungen geben, sagt Aussenminister Alexander Schallenberg. Zudem gibt es für die von der Corona-Krise stark betroffene norditalienische Region Lombardei eine partielle Reisewarnung.

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12:10

In der Schweiz und in Liechtenstein sind innerhalb eines Tages 23 neue Ansteckungen mit dem Coronavirus gemeldet worden. Die Sterblichkeit stieg um einen Fall auf 20 pro 100'000 Einwohner.

Insgesamt gab es 31'011 laborbestätigte Ansteckungsfälle, wie das Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Mittwochmittag mitteilte. Die Fallzahlen unterliegen einer wöchentlichen Schwankung mit tieferen Zahlen am Wochenende. Am Dienstag wurden 16 Fälle gemeldet, am Montag waren es sieben gewesen.

Bisher starben in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein 1675 Personen, die im Labor positiv auf Covid-19 getestet worden waren. Dies entspricht 20 Todesfällen pro 100'000 Einwohner. Damit stieg die Sterblichkeit um einen Fall.

Von den 1581 verstorbenen Personen, für welche vollständige Daten vorhanden sind, litten 97 Prozent an mindestens einer Vorerkrankung. Die drei am häufigsten genannten Vorerkrankungen waren gemäss dem BAG Bluthochdruck (63%), Herz-Kreislauferkrankungen (57%) und Diabetes (26%).

Bezüglich der Reproduktionsrate, wie viele andere ein Infizierter also ansteckte, lag die Zahl bei der letzten möglichen Schätzung vom 30. Mai bei 0,87. Seit dem 22. März liegt diese Zahl unter den kritische Schwellenwert von 1, wie die wissenschaftliche Covid-19-Taskforce des Bundes auf ihrer Internetseite ausweist.

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11:25

Sowohl der deutsche Virologe Hendrik Streeck als auch die Weltgesundheitsorganisation sehen das allgemeine Tragen von einfachem Mund- und Nasenschutz im Alltag weiter skeptisch. „Die Leute knüllen die Masken in die Hosentasche, fassen sie ständig an und schnallen sie sich zwei Wochen lang immer wieder vor den Mund, wahrscheinlich ungewaschen“, sagte Streeck der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (NOZ). „Das ist ein wunderbarer Nährboden für Bakterien und Pilze“, so der Direktor des Instituts für Virologie der Universitätsklinik Bonn.

Zudem kritisiert der den Lockdown in Deutschland. Der Corona-Forscher ist der Ansicht, dass Deutschland „zu schnell“ in den Lockdown gegangen sei. Mittlerweile kehrten alle Experten zur Einschätzung zurück, dass Covid-19 „nicht bagatellisiert werden sollte, aber auch nicht dramatisiert werden“ dürfe. 

Nach dem ersten Verbot von Grossveranstaltungen im März seien die Infektionszahlen bereits stark gesunken. „Die weiteren Massnahmen wie Kontaktbeschränkungen hätte ich dann vom tatsächlichen Verlauf abhängig gemacht, auch um zu sehen, wie die einzelnen Beschränkungen wirken und ob zusätzliche Schritte wirklich nötig sind.“

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09:45

Mallorca und andere spanische Baleareninseln haben angekündigt, ab kommendem Montag insgesamt bis zu 10'900 Urlauber aus Deutschland einreisen zu lassen. Das teilte die Regionalpräsidentin der Balearen, Francina Armengol, am Dienstag in Palma de Mallorca mit. Das sind fast doppelt so viele wie spanische Medien am Vortag berichtet hatten.

Deutschland sei aus zwei "offensichtlichen»"Gründen für dieses Pilotprojekt ausgewählt worden, kommentierte Armengol: "Deutschland ist das Land, aus dem am meisten Urlauber zu uns kommen, und die epidemiologischen Zahlen sind den unseren sehr ähnlich".

Das Pilotprojekt auf den Balearen soll dazu dienen, den Ernstfall - den erwarteten Touristenansturm nach Öffnung der Grenzen am 1. Juli - zu proben. Am 1. Juli will sich ganz Spanien wieder für den Tourismus öffnen.

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08:30

Russland meldet 8404 bestätigte Neuinfektionen mit dem Coronavirus. 216 weitere Menschen seien im Zusammenhang mit der Pandemie gestorben, erklären die Behörden. Die Gesamtzahl der Infektionen liegt damit bei 493'657, die der Toten bei 6358.

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07:20

Das Coronavirus sei sein schlimmster Albtraum, «in gewisser Hinsicht mehr als Ebola oder HIV», sagte Trump-Berater Anthony Fauci. "Ebola war beängstigend, aber Ebola wird nicht so leicht übertragen", sagte Fauci auf der Online-Tagung der Biotechnology Innovation Organization.

Der Direktor des Nationalen Instituts für Allergien und Infektionskrankheiten erklärte dazu, dass Ebola-Ausbrüche immer sehr lokal aufträten. Fauci beschrieb das Coronavirus als neue Atemwegsinfektion, die wahrscheinlich von einem Tier übertragen wurde und einen sehr hohen Ansteckungsgrad aufweist. "Die Welt hat Ausbrüche gesehen, die zumindest einige dieser Merkmale aufweisen", sagte er, "aber Covid-19 hatte alle diese Merkmale kombiniert".

Fauci warnte zudem davor, nicht in den Glauben zu verfallen, dass das Virus bereits besiegt wurde.  

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06:00

Das Robert-Koch-Institut gibt die Zahl der Neuinfektionen in Deutschland nach aktualisierten Daten mit 318 an. Damit haben sich bislang 184'861 Menschen in Deutschland mit dem Virus infiziert. 8729 Menschen starben mit oder an dem Virus, das sind 18 mehr als am Vortag.

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03:45

Brasilien meldet innerhalb eines Tages mit 32'091 neuen Fällen fast doppelt so viele Neuinfektionen wie die USA mit 17'598 Coronavirus-Fällen. Das südamerikanische Land verzeichnet bislang 739.503 bestätigte Fälle, das entspricht weltweit der zweithöchsten Ansteckungsrate nach den Vereinigten Staaten mit 1'956'421. Die Zahl der Todesfälle steigt nach Angaben des brasilianischen Gesundheitsministeriums binnen 24 Stunden um 1272 auf 38'406. Brasilien verzeichnet damit die dritthöchste Zahl an Todesopfern weltweit. 

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01:00

Die USA melden 17'598 bestätigte Neuinfektionen mit dem Coronavirus. 550 weitere Menschen seien im Zusammenhang mit der Pandemie gestorben, teilt die Seuchenschutzbehörde CDC mit. Die Gesamtzahl der Infektionen steigt damit auf 1'956'421, die der Todesfälle auf 110'925.

(cash/Reuters/AWP/SDA/Bloomberg)