Coombs nimmt die Abdeckung der Credit-Suisse-Aktie wieder auf und setzt ein Buy-Rating, gepaart mit einer Warnung vor hohem Risiko. Wirklich überzeugt sei er von der Bank weiterhin nicht, schreibt Coombs in einem Kommentar. Er verweist auf die diversen Krisen und Probleme, die bei der zweiten Schweizer Bank in jüngster Vergangenheit das Thema gewesen sind. Coombs fehlen auch klarere Angaben über den Kurs des Managements. 

Der in London domizilierte Analyst wünscht sich genauere Angaben zum Verkauf der Investmentbank-Einheit Securitized Products Group (SPG) und zum Spin-Off der Credit Suisse First Boston. Er erwartet einen deutlichen Verlust für 2023. Den Break-Even sieht er erst 2024 kommen. Einen Return on Tangible Equity (ROTE) von 5 Prozent sollte 2025 ausgewiesen werden. Auch wenn Coombs die Aktien der UBS und von Julius Bär der CS-Aktie vorzieht, empfiehlt er letztere doch zum Kauf: Die Bewertung erlaube ein solches Rating.

Das Kursziel setzt der Citi-Bankenexperte bei 3,70 Franken. Im frühen Dienstagshandel kostet die CS-Aktie 2,716 Franken, was einem Minus von 2,27 Prozent im Vergleich zum Montagsschlusskurs bedeutet. Der Kurs der Aktie hat sich in den letzten Wochen volatil gezeigt. Neben den operativen Problemen macht die Bank derzeit auch Schlagzeilen mit Abgängen hochkarätiger Mitarbeiter oder Teams.

RBC-Analystin «honoriert» Kostenkontrolle

Ebenfalls eine Wiederaufnahme der "Coverage" meldet die Royal Bank of Canada (RBC). Analystin Anke Reingen begrüsst "entschiedenes Handeln" von der Seite der CS-Führung. Sie spielt darauf an, dass die Bank im November eine Veränderung des Geschäftsmodells angekündigt hat und die Vermögensverwaltung stärken will. Reingen schreibt, sie "honoriere" auch die Bemühungen in Richtung Kostenkontrolle. Das Kursziel setzt sie bei 3,50 Franken.

Beim Rating entscheidet sie sich für "Sector Perform", was mit einem "Hold" bei anderen Banken vergleichbar ist. Angesichts des jüngsten Anstiegs des am Markt wahrgenommenen Risikos, das spiegle sich in den Preisen für Zahlungsausfall-Absicherungen wider, sei eine sehr umsichtige und gezielte Umsetzung der Massnahmen erforderlich.

Am Wochenende äusserte sich Nationalbankpräsident Thomas Jordan positiv zum CS-Plan, weniger auf das Investmentbanking zu setzen. Die Credit Suisse wolle sich "auf ihre Stärken konzentrieren", sagte Thomas Jordan in einem SRF-Interview am Samstag.

(cash/Bloomberg/AWP)