Sie habe vergangene Woche am High Court in London um Erlaubnis für die Eröffnung des Verfahrens ersucht, wie die "Financial Times" bereits am Donnerstag berichtet hatte. Bei der Klage dürfte es um Ansprüche in Höhe von 440 Millionen Dollar gehen, welche Greensill gegenüber dem US-Bauunternehmen Katerra geltend macht. Softbank ist einer der Hauptinvestoren des Bauunternehmens, das inzwischen seine Bilanz deponiert hat. Die CS brauche derweil eine gerichtliche Erlaubnis, weil das Geld aus den CS-Fonds via die inzwischen insolventen Greensill Capital an Katerra gegangen war und nicht von der CS selbst.

Die bevorstehende Klage ist keine Überraschung. Anfang Jahr hatte Bloomberg einen internes Memo von Softbank im Hinblick auf den juristischen Streit veröffentlicht. Darin warf Softbank der Credit Suisse vor, sie wolle das japanische Unternehmen "für ihre eigenen schlechten Investitionsentscheidungen" verantwortlich machen". Die FT berichtet ausserdem von persönlichen Differenzen zwischen Softbank-Chef Masayoshi Son und dem inzwischen abgetretenen CS-Chef Thomas Gottstein.

Die CS hatte im Frühling 2021 mitgeteilt, die gemeinsam mit der inzwischen insolventen Greensill Capital geführten "Lieferketten-Finanzierungs-Fonds" zu liquidieren. Die Schweizer Grossbank hat von den Fondsvermögen von ursprünglich rund 10 Milliarden Dollar mittlerweile 7,3 Milliarden Dollar eingesammelt. An die Investoren in die vier Greensill-Fonds sind bisher daraus 6,75 Milliarden Dollar ausgezahlt worden.

(AWP)