Der Rückzug der Credit Suisse Group AG aus riskanten und kapitalintensiven Geschäftsbereichen führt nun auch zur Trennung vom Handel mit notleidenden Krediten und Anleihen und solchen aus sogenannten Sondersituationen.

Informierten Kreisen zufolge soll ein Portfolio mit einem Marktwert von rund 250 Millionen Dollar (230 Millionen Franken) abgestoßen werden. Es umfasst verschiedene Arten von Verbindlichkeiten von Unternehmen, die in Schwierigkeiten geraten sind.

Das Portfolio wurde dem Vernehmen nach im Dezember ins Verkaufsfenster gestellt. Interessenten müssen endgültige Zusagen noch in dieser Woche machen. Ein Credit-Suisse-Sprecher lehnte eine Stellungnahme ab. Das von Thomas Mathieson geleitete Team für Sondersituationen und Kredithandel der Bank könnte vom Käufer übernommen werden, berichteten manche der mit der Angelegenheit vertrauten Personen.

Das Portfolio umfasst bis zu 30 Positionen, darunter etwa eine revolvierende Kreditfazilität des angeschlagenen Autoteileherstellers Standard Profil Automotive GmbH mit einem Zins von 14 Prozent. Auch Forderungen an den 2019 kollabierten Reisekonzern Thomas Cook sind in dem Portfolio enthalten.

Der Ausstieg aus dem Geschäft mit notleidenden Krediten, in dem die Credit Suisse einst führend war, ermöglicht es ihr, Kapital anderweitig einzusetzen, anstatt relativ hohe Beträge für die risikoreiche Aktivität zur Seite zu legen. Die Bank versucht auch ihr Volumen im Anleihenhandel um 20 Milliarden Dollar zu reduzieren.

(Bloomberg)