Die Credit Suisse hat ihren Bonuspool für das Jahr 2022 auf etwa die Hälfte zusammengestrichen. Die Geschäftsleitung der Grossbank bekommt für das schlimmste Jahr seit der Finanzkrise gar nichts.

Während leitende Angestellte wie Geschäftsführer und Direktoren die Hauptlast der Kürzungen trugen, erhielten sie auch einen Teil der Prämie sofort in bar ausgezahlt. Dieser Teil kann zurückgefordert werden, wenn sie das Unternehmen innerhalb von drei Jahren verlassen. Im übrigen gab es auch die üblichen aktienbasierten Prämien.

Nach einer Welle von Abgängen muss die Bank eine Balance finden zwischen der Notwendigkeit, Mitarbeiter zu halten und zu motivieren, und dem Risiko, Aktionäre und Aufsichtsbehörden mit Prämien trotz Verlusten zu irritieren. “Die Strategie ist sehr einfach: Sie muss mit den Ergebnissen im Einklang stehen”, sagte Bankchef Ulrich Körner im Innterview mit Bloomberg TV zur Bonusstrategie der Bank.

“Die neue Vergütungskultur wird im Prinzip lauten: Wenn Du einen Gewinn erzielst, zahlen wir einen Bonus. Wenn nicht, zahlen wir sehr wenig oder gar nichts.”

Ein Rückgang um 50 Prozent impliziert einen Bonuspool im Umfang von etwa 1 Milliarde Franken. Vor zwei Jahren waren es noch 2,9 Milliarden Franken gewesen. Die Bank plant informierten Kreisen zufolge außerdem ein spezielles Bonusprogramm für rund 500 Topmanager in Höhe von 350 Millionen Franken, die nur dann ausgezahlt werden, wenn die geplante Umstrukturierung erfolgreich ist. Diese Zahlung wurde vom Verwaltungsrat entwickelt und soll an konkrete finanzielle Ziele geknüpft sein.Der Bonuspool für 2022 sei gegenüber dem Vorjahr um 50 Prozent gekürzt worden, sagte Finanzchef Dixit Joshi am Donnerstag vor den Medien.

Der Rückgang kommt nicht unerwartet: Die CS-Verantwortlichen hatten in den vergangenen Wochen mehrfach erklärt, dass die in einem tiefgreifenden Umbau steckende Bank aufgrund der schlechten Resultate weniger variable Entschädigungen auszahlen werde. Die Credit Suisse hat am Donnerstag für 2022 einen Jahresverlust von 7,3 Milliarden Franken ausgewiesen.

(Bloomberg)