Wie zu hören ist, soll die Zukunft des Geschäftsfelds bei einem hochrangigen Treffen in dieser Woche erörtert werden. Konzernchef Ulrich Körner soll an den Gesprächen in Singapur ebenso teilnehmen wie der Chef des Bereichs Asien-Pazifik, Edwin Low.  

Einige hochrangige Manager zweifeln daran, dass sich ein Ausbau des bestehenden Wertpapiergeschäfts oder die Ausweitung des Wealth Managements in die Volksrepublik für die Credit Suisse lohnen würde. Dies berichten informierte Personen, die anonym bleiben wollen. 

Schraubt die Credit Suisse ihre Pläne in der zweitgrössten Volkswirtschaft der Welt zurück, wäre dies für die Bank eine dramatische Kehrtwende. Im Rahmen von Pekings Öffnung für ausländische Finanzunternehmen hatten die Schweizer erst vor zwei Jahren die Genehmigung erhalten, die Kontrolle über ihr bisheriges chinesisches Joint Venture zu übernehmen. 

Abgänge von Spitzenbankeren bremsen

Das erhoffte grüne Licht der Aufsicht für den Ausbau des Aktienhandels und der Angebote im Wealth-Management hat sich indessen verzögert. Ein Grund dafür waren Abgänge von Spitzenbankern bei der Wertpapierfirma, die auch mit der allgemeinen Credit-Suisse-Krise zu tun hatten.

Nach Angaben der mit den Erörterungen vertrauten Personen steht inzwischen die Frage im Raum, ob das Geschäft in China eingedampft werden sollte - trotz bereits erfolgter Neueinstellungen und grosser Investitionen. Die Manager des Asien-Geschäfts befürworten dabei weitere Investitionen.

Ein Credit-Suisse-Sprecher erklärte, der asiatisch-pazifische Raum sei für die Bank ein wichtiger Wachstumsmarkt. Man sei entschlossen, in dieser Region zu investieren. Dies gelte auch für China, wo der Konzern seine langfristigen Pläne weiter verfolge, inklusive der vollständigen Übernahme der Wertpapierfirma.

Die Ergebnisse der Überprüfung der Konzernstrategie sollen im Rahmen der Geschäftszahlen zum dritten Quartal vorgestellt werden. Bereits vorgesehen sind Einschnitte bei der Investmentbank, die wiederholt für Verluste gesorgt hat.

(Bloomberg)