Bei der krisengeplagten Credit Suisse sind Insidern zufolge für das Wochenende ausserordentliche Sitzungen verschiedener Teams angesetzt worden. Dazu zählten auch Teams des Finanzchefs Dixit Joshi, wie mit der Situation vertraute Personen am Freitag zur Nachrichtenagentur Reuters sagten.

Dabei sollten Finanzdaten aufbereitet und Szenarien für die Zukunft der Schweizer Grossbank erarbeitet werden, hiess es weiter. Credit Suisse lehnte eine Stellungnahme ab.

Bank kämpft mit Vertrauensschwund

Die Bank kämpft seit Tagen mit einem Vertrauensschwund von Anlegern und Kunden. Auslöser waren ursprünglich zwar hausgemachte Probleme. Doch die Krise rund um die amerikanische Silicon Valley Bank befeuerte die Verunsicherung weiter.

Am Mittwoch Abend stellten sich die Schweizerische Nationalbank und die Finanzmarktaufsicht Finma hinter die Credit Suisse. Wenige Stunden später begann das Institut einen Notfallkredit im Volumen von 50 Milliarden Franken anzuzapfen.

Verhalten der Kunden entscheidend

Doch die Reaktion der Anleger fiel verhalten aus, die Preise für Kreditausfallversicherungen bewegten sich auch danach in schwindelerregender Höhe. "Das Grundproblem der Credit Suisse bleibt das mangelnde Vertrauen der Kunden", erklärte Analyst Daniel Bosshard von der Luzerner Kantonalbank. Entscheidend ist nun, wie sich die Kunden weiter verhalten.

"Ob die Einleger ausreichend beruhigt sind, um die Abflüsse in den nächsten Tagen einzudämmen, ist unserer Ansicht nach eine Schlüsselfrage", sagte Frédérique Carrier, Leiterin der Anlagestrategie bei RBC Wealth Management. Kommt es nicht bald zu einer Stabilisierung, halten Experten Staatshilfen, eine Aufspaltung oder eine Übernahme für mögliche nächste Schritte.

(Reuters)