Die Credit Suisse (CS) hatte sich vor einem Gericht in London gegen eine von der Justiz von Bermuda verhängte Geldstrafe von gut 600 Millionen Dollar gewehrt. Das Gericht habe die Berufung der Grossbank mit Ausnahme des korrekten Startdatum für die Schadensbewertung einstimmig zurückgewiesen, teilte der britische «Privy Council», der das oberste Gericht für Fälle in vielen britischen Überseegebieten ist, in einer Mitteilung mit. Mehrere Medien haben am Dienstag über das Urteil berichtet.

Die Credit Suisse war im Frühling 2022 auf den Bermudas zu einer Busse von insgesamt 607 Millionen Dollar verurteilt worden. Im Sommer 2023 bestätigte ein Berufungsgericht auf den Bermudas den Gerichtsentscheid im Wesentlichen. Ausser auf den Bermudas war die CS auch von einem Gericht in Singapur zu hohen Schadenersatzzahlungen an den georgischen Milliardär verurteilt worden.

Der ehemalige Politiker und Milliardär Ivanishvili war Kunde des betrügerischen Genfer CS-Beraters Patrice Lescaudron und hatte hohe Summen seines Vermögens über die CS investiert. Lescaudron hatte spätestens ab 2011 reichen Kunden dreistellige Millionenbeträge aus dem vom ihm betreuten Vermögen abgezweigt - darunter von Ivanishvili. Das Gericht auf den Bermudas hatte der CS vorgeworfen, sie habe «keine oder unzureichende Massnahmen getroffen», um Lescaudrons «betrügerische Misswirtschaft» zu verhindern.

Patrice Lescaudron war 2015 bei der Credit Suisse fristlos entlassen worden. 2018 wurde er in einem Strafverfahren in Genf zu fünf Jahren Gefängnis und zu einer Zahlung von 130 Millionen US-Dollar verurteilt. Im Sommer 2020 nahm er sich das Leben.

(AWP)