In der wichtigen Wachstumsregion haben dem Vernehmen nach Hunderte vermögende Kunden versucht, ihre Gelder zum Schweizer Lokalrivalen umzuschichten. Um dem Ansturm gerecht zu werden, will die UBS ihren Personalschlüssel anpassen, berichten darüber informierte Personen. Auch die amerikanische Morgan Stanley gehört zu den Profiteuren der Abflüsse bei der Credit Suisse.

Wie viele der Gelder dauerhaft bei UBS bleiben werden, scheint indessen unklar. Viele Neukunden in steckten noch in der Due Diligence, hiess es. 

Der Verlust von Kundengeldern ist ein herber Rückschlag für die Credit Suisse, deren Konzernumbau das Private Banking stärker in den Mittelpunkt rückt. Der Wettbewerb internationaler Banken um die Reichen Asiens wächst. In einer Rangliste von Asian Private Banker aus dem Jahr 2021 war die UBS gemessen am verwalteten Vermögen die grösste Privatbank in Asien, gefolgt von der Credit Suisse.

Sprecher von UBS, Credit Suisse und Morgan Stanley lehnten Stellungnahmen ab.

Schlimmste Abwanderung seit der Finanzkrise

Von der Credit Suisse haben Kunden in den ersten Wochen des vierten Quartals weltweit bis zu 84 Milliarden Schweizer Franken (85,6 Milliarden Euro) abgezogen. Damit droht der Bank die schlimmste Abwanderung seit der Finanzkrise. Das Schlussquartal wird die Bank wohl mit einem weiteren Verlust beenden. 

Besonders ausgeprägt war die Ebbe im Wealth Management, wo sie sich auf ein Zehntel des verwalteten Vermögens belief. Gegenüber den “hohen Niveaus der ersten beiden Oktoberwochen 2022” seien die Abflüsse inzwischen “deutlich zurückgegangen”, erklärte die Bank am Mittwoch. Eine Trendwende stehe jedoch noch aus.

Die Credit Suisse könnte in den kommenden Monaten auch noch weitere Abgänge von Privatbankiers in Asien verzeichnen, so die informierten Kreise weiter. Mehrere führten bereits Gespräche. Zuletzt hat etwa die Deutsche Bank mit Jin Yee Young eine bekannte Spitzenkraft der Credit Suisse abgeworben.

Der geplante Verkauf des Treuhandgeschäfts der Schweizer Bank trug ebenfalls zu den Abflüssen bei, da mehrere wohlhabende Familien ihre Gelder vor dem Abschluss der Transaktion abzogen, hiess es.

(Bloomberg)