Der Verwaltungsrat der Credit Suisse kommt diese Woche zu einer wichtigen Sitzung in Singapur zusammen. Im Vorfeld sind sich die Mitglieder noch uneins über das Ausmass der Einschnitte, die bei der angeschlagenen Investmentbank der Bank vorgenommen werden sollen.
Das eine Lager, darunter der ehemalige Citigroup-Dealmaker Michael Klein und die ehemalige JPMorgan-Managerin Blythe Masters, haben sich in den letzten Wochen gegen einen aggressiven Stellenabbau ausgesprochen, wie mit der Angelegenheit vertraute Personen berichten. Andere sind für eine weitergehende Zäsur für den gesamten Geschäftsbereich, so eine Person.
Nach Milliardenverlusten und der Ablösung von Ex-CEO Thomas Gottstein nimmt die Credit Suisse die Investmentbank ins Visier, die für einige ihrer grössten Probleme verantwortlich war. Die Schwierigkeit besteht darin, Einsparungen vorzunehmen und gleichzeitig die Wealth-Management-Kunden mit den von ihnen benötigten Produkten und Dienstleistungen zu versorgen - von der Beratung bei Börsengängen bis hin zur Fremdfinanzierung ihrer Unternehmen.
"Wir haben angekündigt, dass wir bei der Bekanntgabe der Ergebnisse des dritten Quartals über die Fortschritte unserer umfassenden Strategieüberprüfung berichten werden", so die Credit Suisse in einer Stellungnahme. "Jegliche Berichterstattung über mögliche Ergebnisse vor diesem Zeitpunkt ist rein spekulativ."
Der Ad-hoc-Ausschuss, der sich mit der Zukunft der Investmentbank befasst, wird von Klein angeführt und umfasst die Verwaltungsratsmitglieder Masters, Mirko Bianchi und Richard Meddings. Der Leiter der Investmentbank, Christian Meissner, ist für die Ausarbeitung des Plans verantwortlich.
(Bloomberg)