Die Credit Suisse peile konzernweit die Streichung von rund 5000 Arbeitsplätzen an, sagte eine mit der Sache vertraute Person am Donnerstag der Nachrichtenagentur Reuters. Es sei aber noch kein abschliessender Entscheid gefallen, sodass sich die Zahl der Kürzungen noch verändern könne.
Zur Jahresmitte beschäftigte die Bank insgesamt 51'410 Personen. Credit Suisse erklärte: "Wir haben bereits gesagt, dass wir detaillierte Informationen zu den Fortschritten unserer umfassenden Strategieüberprüfung zusammen mit den Drittquartalszahlen kommunizieren werden." Laut Firmen-Website plant die Credit Suisse die Publikation der Drittquartalsergebnisse am 27. Oktober.
Die Aktie der Credit Suisse fiel am Donnerstag rund 4 Prozent auf ein neues Rekordtief von 4,86 Franken. Allerdings passierte dies in einem schwachen Gesamtmarkt mit rundum sinkenden Finanzwerten. Die Aktien von Partners Group und UBS fielen 5 Prozent repsektive 4 Prozent. Der Swiss Market Index (SMI) gab 1,8 Prozent nach. Im bisherigen Jahresverlauf hat die Aktie der Credit Suisse bereits rund 43 Prozent an Wert verloren. Der SMI steht 16 Prozent im Minus.
Dass der Credit Suisse ein grösserer Stellenabbau ins Haus steht, scheint gemachte Sache, zumal die Grossbank ihre Kosten stark senken muss. Am Donnerstag haben bereits andere Medien über den bevorstehenden Abbau berichtet. In Zürich bereite das Institut 3200 Stellenstreichungen vor, berichtete der "Blick" unter Berufung auf einen Insider. Das Management sei am Donnerstag über den Schritt informiert worden.
Reihe von Fehlschlägen machte die Credit Suisse zum Sorgenkind
Laut "Handelsblatt" erwägt die Bank den Abbau von 4000 Arbeitsplätzen. Ein signifikanter Teil könnte demnach in der Zentrale in Zürich wegfallen. Mögliche Einsparungen im Investmentbanking seien noch nicht in der Zahl enthalten.
Eine ganze Reihe von Fehlschlägen hat die Credit Suisse zum Sorgenkind Nummer eins der europäischen Bankbranche gemacht. Drei Quartale in Folge verbuchte das Institut einen Verlust. Ein Ertragseinbruch in Teilen des operativen Geschäfts sowie höhere Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten sorgten von April bis Juni 2022 unter dem Strich für einen Fehlbetrag von 1,6 Milliarden Franken.
Mit einem neuen Konzernchef will die Credit Suisse nun das Steuer herumreißen. Der frühere McKinsey-Berater Ulrich Körner hat bereits angedeutet, wohin die Reise gehen soll. So sollen die Kosten mittelfristig auf unter 15,5 Milliarden Franken gedrückt werden. Für das laufende Jahr geht das Geldhaus von rund 16,8 Milliarden Franken aus.
(Reuters/cash)