In Gesprächen mit der Staatsanwaltschaft in Paris befindet sich die Zürcher Grossbank, wie zu hören ist, auf der Zielgeraden. Ein Vergleich würde den Angaben zufolge die Zahlung einer Geldbusse umfassen, jedoch kein Schuldeingeständnis.
Wenn eine vollständige Einigung erzielt wird, wird die Schweizer Bank dem Vernehmen nach am Montagmorgen vor einem Pariser Gericht erscheinen, um grünes Licht dafür einzuholen. Die Höhe des Vergleichs ist noch unbekannt und die Pläne könnten durchaus auch noch scheitern.
Am nächsten Donnerstag will die Credit Suisse im Rahmen ihrer Drittquartalszahlen die Ergebnisse ihrer Strategieüberprüfung vorstellen. Mit der Neuausrichtung will der Konzern Jahre der Skandale und Grossverluste hinter sich bringen. Ein Banksprecher wollte sich zu den Vergleichsplänen in Frankreich nicht äussern.
In dieser Woche hat die Bank bereits einen Rechtsstreit im Zusammenhang mit verbrieften US-Hypotheken beigelegt. Dieser Vergleich umfasste die Zahlung von 495 Millionen Dollar.
Im Steuerbetrugs- und Geldwäschefall in Frankreich gab es 2017 Razzien in Frankreich, Deutschland, den Niederlanden, Grossbritannien und Australien. Angestossen wurde er durch Hinweise an niederländische Steuerermittler. Die Untersuchungen zum Thema hatten 2016 begonnen.
Der Fall ähnelt einem anderen Ermittlungsverfahren in Frankreich gegen die UBS Group, das im vergangenen Jahr in eine Strafzahlung von 1,8 Milliarden Euro durch die Schweizer Bank mündete. Die UBS will das diesbezügliche Urteil jedoch kippen und hat vor dem obersten französischen Gericht Berufung eingereicht.
(Bloomberg)