Die Aktien der Grossbank legten  im Handelsverlauf deutlich zu und näherten sich auch der am Montag unterschrittenen Marke von 3 Franken wieder an. Die CS-Führung hat zuletzt versucht, die Anleger zu beruhigen.

Die Aktien erholten sich mit einem Plus von 9,3 Prozent auf 2,95 Franken nachdem die Papiere am Donnerstag noch auf ein Allzeittief von 2,663 Franken zurückgefallen waren. Damit verbuchten sie das grösste Plus seit Mai 2020. Auch die zur Kapitalbeschaffung ausgegebenen Bezugsrechte (+138 Prozent) erholten sich stark.

Zuvor hatten die CS-Aktien dreizehn Handelstage in Folge mit Verlusten geschlossen und dabei gut einen Drittel an Wert verloren. Der Gesamtmarkt gemessen am SMI notiert derweil um 0,36 Prozent tiefer.

Handel: Übertriebener Ausverkauf

Im Handel wurde der anhaltende Ausverkauf der CS-Aktien mittlerweile als übertrieben bezeichnet. Gerade in den Bezugsrechten hätten sich zudem wohl auch "Spekulanten" getummelt, sagte ein Marktbeobachter. Zuletzt hätten auch Leerverkäufer gegen die Aktien der Grossbank gewettet. Nachdem der Titel dermassen schnell gesunken sei, versuchten einige Marktteilnehmer wohl eine Art "Bottom-Fishing", sagte ein weiterer Händler.

Zur Abwärtsspirale hatten seit Anfang der Woche auch die Verkäufe der Bezugsrechte beigetragen. Viele Aktionäre bevorzugten offenbar einen Verkauf der Anrechte, statt weiteres Geld in die neuen CS-Aktien zu investieren. Der Abwärtssog bei den Bezugsrechten habe im Gegenzug wieder für Druck auf die Aktie gesorgt, hiess es im Handel. Mit dem Ende des Bezugsrechtshandels am 6. Dezember dürfte sich die Kursentwicklung entsprechend auch wieder beruhigen, so die Hoffnung.

Lehmann beschwichtigt erneut

CS-Präsident Axel Lehmann erklärte derweil am Freitag gegenüber Bloomberg noch einmal, dass die massiven Kapitalabflüsse vom Oktober mittlerweile gestoppt seien und sogar zumindest teilweise wieder gedreht hätten. Zudem hätten nur wenige Kunden die Bank ganz verlassen - entsprechend habe er Hoffnung, diese Kundengelder wieder zurück zu gewinnen, sagte er gegenüber der Nachrichtenagentur.

Die CS-Verantwortlichen seien "redlich daran, Asset-Abflüsse zu relativieren und so positiv wie möglich zu erscheinen", meinte Stephan Sola von Sola Capital. Es sei gut möglich, dass die Erholung noch etwas anhalte - fundamental erachte er einen Kauf der Aktien allerdings noch immer nicht als opportun.

(AWP)