Liberty Steel meldet eine grundsätzliche Einigung mit seinen Gläubigern Greensill Capital, Greensill Bank und Credit Suisse Asset Management (CSAM) bezüglich einer Schuldenumstrukturierung. Im Rahmen der Vereinbarung seien die Anträge auf eine Abwicklung der Liberty-Unternehmen ausgesetzt worden, teilte der zur "GFG Alliance" des Stahlunternehmers Sanjeev Gupta gehörende Stahlkonzern am Dienstag mit.

Das Abkommen, das noch internen Genehmigungen unterliege, biete Liberty eine Plattform für eine längerfristige und nachhaltige Finanzierung, heisst es in der Mitteilung weiter. Eine ähnliche Vereinbarung für eine Schuldenrestrukturierung werde nun noch separat mit der Greensill Bank als Hauptgläubigerin bezüglich der europäischen Stahlgeschäfte von Liberty ausgehandelt.

Maximal 55 Prozent der Schulden zurück

Weitere Einzelheiten über die Vereinbarung gab Liberty nicht bekannt. Laut einem Online-Artikel in der "Financial Times" vom Dienstag würde das Abkommen den Gläubigern erlauben, noch maximal 55 Prozent der Schulden zurück zu erhalten. Die Beteiligten würden aber einen noch geringeren Prozentsatz erwarten, schreibt die britische Wirtschaftszeitung unter Berufung auf involvierte Personen. Die Credit Suisse wollte am Dienstag auf AWP-Anfrage keinen Kommentar abgeben.

Nicht Teil der Vereinbarung sind die australischen Operationen der GFG Alliance. Wie auch einem am Dienstag veröffentlichten Update der CS zur Liquidierung der Greensill-Fonds zu entnehmen ist, hat die GFG Alliance für ihre australischen Geschäfte unter einem im Oktober 2021 getroffenen Vereinbarung bisher rund 302 Millionen australische Dollar zurückgezahlt und wird bis Mitte 2023 weitere Zahlungen leisten.

7,4 Milliarden zurückerhalten

Die GFG Alliance von Sanjeev Gupta gehört gemeinsam mit Unternehmen Bluestone und Katerra zu den "Fokus-Gebieten" beim Versuch der CS, die ausstehenden Gelder der Greensill-Fonds zurückzuerhalten. Die CS hatte im Frühling 2021 die Einstellung der gemeinsam mit der inzwischen insolventen Greensill Capital geführten "Lieferketten-Finanzierungs-Fonds" mitgeteilt.

Von den Fondsvermögen, die sich damals auf rund 10 Milliarden US-Dollar beliefen, hat die Grossbank bisher 7,4 Milliarden zurückerhalten. An die Gläubiger sind gemäss dem jüngsten CS-Update 6,78 Milliarden Dollar zurückgezahlt worden.

(AWP)