Rechnungen der Metallhandelsgesellschaft Liberty Commodities des indischen Stahlbarons Sanjeev Gupta hätten Teil der Sicherheiten für das Darlehen gebildet, berichtet die FT am Montag, welche Einsicht in die Dokumente hatte. Mehrere der auf den Rechnungen genannten Parteien hätten jedoch gegenüber dem Blatt erklärt, sie hätten keine Geschäfte mit Liberty gemacht.

Die FT hatte bereits letztes Jahr aufgedeckt, dass die mit Greensill verknüpften Supply-Chain-Finanzierungsfonds der Credit Suisse verdächtige Rechnungen von Liberty Commodities enthielten. Nun wartet das Blatt jedoch mit konkreten Namen von Firmen auf, die in den Rechnungen genannt werden. So hätten Cargill, Mitsui Bussan Metals, Toyota Tsusho Asia Pacific und Itochu Singapore der Zeitung mitgeteilt, dass sie keine Aufzeichnungen über Transaktionen mit Liberty Commodities hätten. Drei andere Unternehmen hätten eine Stellungnahme abgelehnt oder seien nicht erreichbar gewesen.

Auf der Suche nach 10 Milliarden Dollar

Die CS hatte im Frühling 2021 die gemeinsam mit Greensill geführten Lieferketten-Finanzierungs-Fonds liquidiert. Die Bank hat von den Fondsvermögen von ursprünglich rund 10 Milliarden Dollar mittlerweile 7,4 Milliarden zurückerhalten. An die Investoren in die vier Greensill-Fonds sind bisher daraus 6,78 Milliarden Dollar ausgezahlt worden.

"Credit Suisse Asset Management arbeitet weiterhin hart daran, Geld für Investoren in den Supply Chain Finance Funds zurückzuerhalten", erklärte eine Banksprecherin auf Anfrage der Nachrichtenagentur AWP. "Die vollständige Rückzahlung des Überbrückungskredits von Greensill Capital zuzüglich der geschuldeten Zinsen ist ein weiterer Beweis für unsere Entschlossenheit, in dieser Angelegenheit mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln Fortschritte zu erzielen", hiess es in einer schriftlichen Stellungnahme der Bank.

Den jüngsten FT-Artikel kommentierte die CS indes nicht.

(AWP)