Der Absatz des Weltmarktführers für Schwerlaster soll um mehr als zehn Prozent auf bis zu 520'000 Fahrzeuge steigen, bekräftigte der Dax-Konzern zu seiner ersten Hauptversammlung als selbstständiges Unternehmen am Mittwoch. Beim Umsatz peilen die Schwaben weiterhin einen Anstieg um bis zu ein Viertel auf 48 bis 50 Milliarden Euro an. Die bereinigte Umsatzrendite soll um mindestens einen Prozentpunkt auf sieben bis neun Prozent zulegen. "Wir gehen also mit Optimismus und Zuversicht in das restliche Jahr", sagte Konzernchef Martin Daum laut Redetext auf dem virtuellen Aktionärstreffen.

Die wirtschaftlichen Risiken hätten in den vergangenen Wochen zugenommen, sodass vielfach eine weitere Eintrübung der Weltwirtschaft befürchtet werde, erklärte Daum weiter. "Und eine solcher Abschwung, so die Sorge, würde uns als konjunkturabhängige Industrie direkt betreffen." Doch bei Daimler Trucks herrsche dank der in der Corona-Krise aufgeschobenen Investitionen in neue Nutzfahrzeuge eine Ausnahmesituation, mit der ein leichter Abschwung abgefedert werden könnte. Viele Kunden müssten ihre Flotten jetzt dringend erneuern. "Wir beobachten deshalb keine Stornierungen." Zudem kann der Lkw-Bauer steigende Produktionskosten mit höheren Preisen abfangen. Der Ausblick berücksichtige die derzeit bekannten Auswirkungen des Ukraine-Krieges und der allmählich nachlassenden Halbleiterknappheit.

Im Juni hatten sowohl die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) als auch die Weltbank ihre Wachstumserwartungen an die globale Konjunktur deutlich zurückgeschraubt. Die OECD senkte ihre Prognose für das Wachstum der Weltwirtschaft 2022 von 4,5 Prozent auf drei Prozent, die Weltbank von 4,1 auf 2,9 Prozent.

Daimler Truck ist seit Dezember nach der Abspaltung von der grösseren Pkw-Schwester Mercedes-Benz eigenständig und börsennotiert. Seit März ist der Stuttgarter Konzern im Leitindex Dax gelistet. Ankeraktionär ist mit knapp 35 Prozent die Mercedes-Benz Group, gefolgt von den chinesischen Autobauern und Daimler-Partnern BAIC sowie Geely über dessen Eigner Li Shufu mit jeweils gut sechs Prozent.

(Reuters)