Der anscheinend unstillbare Bedarf der Künstlichen Intelligenz (KI) an Datenspeicherung hat dem japanischen Speicherchip-Hersteller Kioxia in diesem Jahr überdurchschnittliche Aktiengewinne beschert – ein Zeichen dafür, dass der KI-Boom trotz der jüngsten Marktturbulenzen ungebrochen anhält.
Die Aktien von Kioxia sind seit Jahresbeginn um rund 540 Prozent gestiegen und haben damit alle anderen Mitglieder des MSCI World Index übertroffen. Sie sind die Spitzenreiter unter den Aktien im japanischen Topix-Benchmark für das Jahr 2025.
Der kometenhafte Aufstieg von Kioxia verdeutlicht den enormen Bedarf der Technologiebranche an Speicher, da Hyperscaler ihre KI-Infrastruktur massiv ausbauen. Chips wie die von Kioxia sind für KI-Training und Rechenzentren unerlässlich. In diesem Jahr warnten grosse Technologieunternehmen angesichts der stark gestiegenen Nachfrage vor einem Engpass in der Speicherversorgung, Analysten prognostizierten aufgrund der Verknappung einen Preisanstieg.
Der Speicherboom hat den Kioxia-Aktien einen enormen Aufschwung beschert, da Anleger mit einer soliden Nachfrage und steigenden Preisen rechnen, die den Umsatz des Unternehmens ankurbeln werden. «Im Technologiesektor blicken wir 2026 vor allem auf den Speichermarkt, sei es durch ein direktes Engagement bei Kioxia oder durch indirekte Beteiligungen», so Amir Anvarzadeh, Japan-Aktienstratege bei Asymmetric Advisors. Auch Chip-Wafer-Hersteller wie Sumco dürften von der starken Speichernachfrage im nächsten Jahr profitieren, führte er.
Dennoch hat die Kursentwicklung der Aktie Bedenken hinsichtlich einer Überbewertung aufkommen lassen, die in den letzten Monaten auch andere KI-Aktien belastet haben. Kioxia verlor im November 23 Prozent an einem Tag, nachdem die Quartalszahlen die hohen Erwartungen der Anleger verfehlten.
Da die Nachfrage nach Arbeitsspeicher das Angebot weiterhin deutlich übersteigt, dürfte Kioxia laut Anvarzadeh gut gerüstet sein, um die Turbulenzen am KI-Markt im Jahr 2026 zu überstehen. «Sorgen über einen Rückgang der Investitionen in Rechenzentren dürften die Speicherpreise im nächsten Zeitraum nicht wesentlich beeinflussen, da der Markt bereits jetzt ein erhebliches Angebotsdefizit aufweist», sagte er.
(Bloomberg/cash)
