Nach den Anstiegen von November bis März zeigt der UBS-CFA-Indikator im April den sechsten Anstieg in Folge. Der von der UBS veröffentlichte Indikator legte im April um 6,1 Punkte auf 17,6 Punkte zu, wie die Bank am Mittwoch mitteilte. Im Vormonat hatte der Index nur minim angezogen, nachdem er im Februar erstmals seit zwei Jahren wieder ins Plus gedreht hatte.

Der Index signalisiere einen zunehmenden Konjunkturoptimismus für die Schweiz, so die Experten. Der Ausblick für die Gesamtwirtschaft habe von einem stärkeren Ausblick für den Export und auch davon profitiert, dass die aktuelle Lage der Schweizer Wirtschaft nun robuster eingeschätzt werde. Der Ausblick für andere Regionen habe sich hingegen uneinheitlich entwickelt.

Die unerwartete Zinssenkung durch die Schweizerische Nationalbank (SNB) im März habe bei den befragten Analysten zu einer Neubeurteilung der Schweizer Geldpolitik geführt. So seien etwa die Erwartungen für den Saron-Zinssatz in 12 Monaten mit durchschnittlich 1,1 Prozent deutlich tiefer als noch im Januar.

SNB dürfte expansiver werden

Diese gingen folglich davon aus, dass die SNB nicht einfach eine Zinssenkung vorgezogen habe, sondern dass sie mit dem frühen Zinsschritt auch eine merklich expansivere Geldpolitik einschlage. Neu erwarten die Umfrageteilnehmer zwei weitere Zinssenkungen bis April 2025.

Entsprechend korrigiert haben auch die Erwartungen hinsichtlich der Inflation. Für das laufende Jahr liegt die Prognose inzwischen bei 1,4 Prozent und für das nächste Jahr bei 1,2 Prozent. 80 Prozent der Umfrageteilnehmer gehen nun von einer Seitwärtsbewegung der Schweizer Inflation aus. In den USA und in der Eurozone wird hingegen mit einem weiteren Inflationsrückgang gerechnet.

Darüber hinaus erwarten die Analysten in den kommenden zwei Quartalen eine geringere Differenz zwischen kurzfristigen Euro- und Franken-Zinsen und eine Erholung des Frankens gegenüber dem Euro. Das wäre also eine Trendumkehr im EUR/CHF-Wechselkurs im Vergleich zur Abschwächung des Frankens in den letzten Monaten.

Im Gegensatz zum Euro dürfte Gold gemäss den Prognosen seine Rally fortsetzen. Aktien hingegen dürften angesichts der geopolitischen Unsicherheiten und trotz der Erwartungen tieferer Zinsen nicht profitieren. Im Gegensatz zum Gold habe sich das Vertrauen der Umfrageteilnehmer in einen weiteren Anstieg der Aktiennotierungen deutlich abkühlt, heisst es dazu.

Die Umfrage fand zwischen dem 11. und 18. April statt, teilgenommen haben 34 Analysten.

(AWP)