Alexander Stensrud, der bei Skagen Vekst fast 1 Milliarde Dollar verwaltet, sagte, dass die Aktien der grössten Bank Dänemarks jetzt etwa 1,2 Prozent des Gesamtvolumens ausmachen, nachdem der Fonds die Aktie vor ein paar Monaten nach einem Kurseinbruch von 30 Prozent gegenüber dem Hoch von 2017 erworben hat. Diese Käufe erfolgten, nachdem Skagen Ende letzten Jahres ihre gesamten Danske-Bestände abgestossen hatte, sagte er.

Nach den Kursverlusten ist Danske der schlechteste Bankenwert in Europa in diesem Jahr. Investoren sind scharenweise aus der Aktie geflohen aus Angst, dass die Bank von einem sich ausweitenden Geldwäscheskandal gelähmt ist. Danske räumte letzten Monat ein, dass ein Grossteil der etwa 235 Milliarden Dollar, die durch eine winzige estnische Sparte geflossen sind, möglicherweise als verdächtig eingestuft werden muss.

Das US-Justizministerium untersucht nun den Fall ebenso wie Behörden in Dänemark, Estland, der Schweiz und Grossbritannien. Stensrud sagte, das Ausmass des Ausverkaufs mache Danske "zu einer interessanten Anlageangelegenheit für uns, die wir uns ansehen und erneut eingehen sollten".

"Das Unternehmen ist grundlegend anders als es war, als es aus der Finanzkrise herauskam, und in den Jahren 2007 bis 2015, als diese schwerwiegenden Verstösse auftraten. Diese Geschäftsaktivitäten sind jetzt bekanntermassen geschlossen", sagte er.

Mögliche Busse in Milliardenhöhe

Danske droht allein in Dänemark eine Geldbusse in Höhe von bis zu 630 Millionen Dollar, sagte die Regierung. Die Bank wurde ausserdem von der dänischen Finanzaufsicht gezwungen, als Reaktion auf die Geldwäsche-Vorwürfe zusätzliches Kapital in Höhe von etwa 1,5 Milliarden US-Dollar vorzuhalten. Inzwischen schätzen viele Analysten, dass die Bank möglicherweise insgesamt Strafen von weit mehr als 1 Milliarde US-Dollar zahlen muss, die Prognosen gehen bis zu 7,7 Milliarden US-Dollar. Indes ist der Marktwert von Danske in diesem Jahr um 15 Milliarden Dollar gefallen.

Danske hat Chief Executive Officer Thomas Borgen abgesetzt und mehrere Mitarbeiter der Polizei gemeldet. Die estnischen Operationen, die den Kern des Skandals bildeten, wurden geschlossen, und die Bank sagt, dass sie voll mit allen zuständigen Behörden kooperiere.

"Wir haben das Gefühl, dass ein Grossteil des Risikos eliminiert wurde", sagte Stensrud. "Aber wie lange wird diese zusätzliche Risikoprämie bestehen bleiben? Das kann dauern und alle Details scheinen nicht allen Investoren bekannt zu sein. Wir sind also vorsichtig bezüglich der aktuellen Situation. "

Unbeantwortete Fragen

"Die Bewertung und der Wertverlust der Aktie stehen in keinem Verhältnis zur möglichen Geldbusse oder den in dem Fall erzielten Gewinnen", sagte er. "Die Rentabilität in dieser Sparte war unserem Kenntnisstand zufolge nicht so gross wie der Kursverlust. Momentan gibt es in einem nervösen Markt relativ viele Emotionen. "

Jedoch sagte Stensrud, dass Skagen sich mit weiteren Käufen von Danske-Aktien zurückhalte, nachdem der eigene Bericht der Bank zu den Geldwäschevorwürfen eine Reihe von Fragen unbeantwortet liess.

"Es kann der Boden sein. Aber es sieht momentan etwas ungewiss aus. Es gibt noch keine Klarheit. Wir müssen abwarten, aber für uns als antizyklische Investoren kann diese Situation eine gute Gelegenheit sein ", sagte Stensrud.

(Bloomberg)