U-Blox präsentiert am Mittwoch, 11. April, den Umsatz zum dritten Quartal beziehungsweise den ersten neun Monaten 2023. Die fünf Analysten zum AWP-Konsens beitragenden Analysten erwarten einen Neunmonatsumsatz von 458 Millionen Franken.

Der Chip- und Halbleiterhersteller profitierte bis zur Jahresmitte noch stark von den Trends in der Automobilbranche hin zum autonomen Fahren und von der Automatisierung in der Industrie. Neben diesen beiden Bereichen schafft zudem auch die Sparte der IoT-Kommunikationslösungen langfristiges Wachstumspotenzial.

Dennoch wird für die ersten neun Monate mit einem Umsatzrückgang gerechnet. Analysten erwarten für das dritte Quartal und auch für die ersten neun Monaten mit rückläufigen Verkäufen. Grund dafür ist in erster Linie der Abbau von Lagerbeständen, den die Kunden von U-Blox derzeit vollziehen. Zudem belasten auch ungünstige Wechselkurseffekte die Umsatzentwicklung. Davor hatte U-Blox im August gewarnt und die Jahresziele gesenkt.

Gesenkte Guidance wegen Lagerabbau

Die Firma rechnet seit Mitte August für das Gesamtjahr 2023 mit einem Umsatzrückgang von bis zu 6 Prozent, oder im besseren Fall mit einem unveränderten Umsatz. In konkreten Zahlen geht das Unternehmen somit von einem Umsatzminus von 39 Millionen bis zu einem Plus von 1 Million Franken aus. Zuvor wurde ein Plus von 6 bis 16 Prozent angestrebt.

Als Hauptgründe dafür nannte U-Blox die ungünstige Entwicklung des Dollar- Franken-Kurses sowie eine Abkühlung der Geschäfte in der zweiten Jahreshälfte. Auch die Erwartung zur bereinigten EBITDA-Marge wurde auf 18 bis 22 Prozent von bislang 21 bis 24 Prozent herabgesetzt. Die bereinigte EBIT-Marge soll zwischen 10 und 14 Prozent zu liegen kommen (zuvor: 14-18%). Die langfristigen Entwicklungsaussichten seien intakt, hob U-blox aber hervor.

Dies werde durch jüngste Auftragsgewinne in den Bereichen Automobil und Internet der Dinge untermauert. Entsprechend sah sich das Unternehmen gut positioniert, um mit Halbleiterlösungen und Dienstleistungen im Bereich Positionierung und drahtloser Konnektivität weiter zu wachsen. Insgesamt will U-Blox den Umsatz bis Mitte der 2020er-Jahre auf über eine Milliarde Franken steigern. Im Jahr 2022 wurden 624 Millionen Franken erreicht.

Umsatzanstieg in der ersten Jahreshälfte

In der ersten Jahreshälfte hatte U-Blox die Verkäufe noch um 13 Prozent auf 332 Millionen Franken gesteigert. Zu konstanten Währungen wäre das Umsatzplus mit 15 Prozent gar etwas stärker ausgefallen. Wachstumsmotoren waren wie schon im ersten Quartal die Regionen Asien-Pazifik und EMEA. In den USA gingen die Verkäufe leicht zurück. An der diesjährigen Anlegerkonferenz "Investora" bekräftigte Finanzchef Roland Jud, dass im IoT-Geschäft für U-Blox grosses Potenzial schlummert. "Im Bereich satellitengestützte IoT-Kommunikationslösungen öffnet sich ein Einstiegstor in einen Multimillionen-Markt", erklärte er.

Zuversichtlich stimme auch, dass zuletzt viele Projekterfolge erzielt werden konnten. Im IoT-Bereich kooperiert U-Blox neu mit dem US-Datenspezialisten Orbcomm. Das Thalwiler Unternehmen werde das Satellitenkommunikationsprotokoll von Orbcomm in sein Chipset UBX-R52/S52 integrieren, teilte die Firma im August mit.

Die Titel von U-Blox haben seit Anfang Jahr einen Rückgang um rund 32 Prozent verzeichnet. Damit schneiden sie deutlich schlechter ab als der Gesamtmarkt (SPI). Insbesondere nach der Korrektur der Ziele brach der Kurs ein. Im letzten Jahr gehörten die Titel mit einem Plus von rund 56 Prozent zu den deutlichen Gewinnern unter den SPI-Titeln.

(AWP)