Herr und Frau Schweizer erhalten in diesen Tagen Post – mit höchstwahrscheinlich schlechten Nachrichten. Die Krankenkassen verschicken die neuen Policen für 2026. Und diese dürfte in den allermeisten Fällen höher sein als in diesem Jahr. Denn die mittlere Monatsprämie steigt um 4,4 Prozent, wie seit Ende September bekannt ist. Besonders brisant: Die günstigsten Prämien klettern durchschnittlich gar um 7,1 Prozent.

Anstieg mittlere Prämie im Vergleich zur günstigsten Krankenkassenprämie (gewichteter Schnitt), Franchise 2500 Franken, in Prozent.
Quelle: Blick

Entsprechend dürften viele einen Krankenkassenwechsel ins Auge fassen. Wer sich aber nach einer Alternative umsieht, stellt schnell fest: Der Krankenkassenmarkt ist sehr unübersichtlich. Es gibt schweizweit mehr als 30 Kassen. Und diese bieten unterschiedliche Modelle an – etwa das Hausarzt-, HNO- oder Telmed-Modell. Dazu kommen noch insgesamt sieben Franchisen, zwischen denen man sich entscheiden muss.

Überraschende und deutliche Siegerin

Das Vergleichsportal Moneyland hat sich nun durch den Angebotsdschungel gekämpft – und 156 Produkte von insgesamt 34 Krankenkassen verglichen. Die Analyse zeigt, wie stark die Prämien der Krankenkassen im Schnitt über dem jeweils günstigsten Angebot liegen. Und zwar über alle 42 Prämienregionen gesehen. Heisst: Je tiefer der Prozentsatz, umso besser steht die Krankenkasse mit ihrem günstigsten Angebot da.

Der durchschnittliche Prämienaufpreis von Krankenkassenprodukten im Vergleich zum günstigsten Angebot über die Schweizer Prämienregionen, in Prozent
Quelle: Blick

Die deutliche Gewinnerin: die Agrisano. Das Produkt Agri Smart der einst vom Schweizer Bauernverband gegründeten Krankenkasse ist im Schnitt bloss 1,5 Prozent teurer als das günstigste Produkt – mit grossem Abstand zu den Angeboten von Sanitas und KPT. Das liegt auch daran, dass Agri Smart in vielen Regionen die tiefste Prämie bietet. Bei der beliebten Franchise von 300 Franken ist das beispielsweise in 25 Prämienregionen der Fall. «Ich hätte nicht damit gerechnet, dass es einen so deutlichen Sieger gibt», so Moneyland-Experte Ralf Beyeler (46).

Der kleine Haken für Städter: Agri Smart ist nur in 30 der 42 Prämienregionen erhältlich – in Zürich, Genf, Lausanne, Luzern und St. Gallen nicht. In den Städten sind die Prämien tendenziell höher als auf dem Land, weil auch die Gesundheitskosten im Schnitt höher sind. Ziemlich gut schneidet auch die Helsana ab. Die grösste Krankenkasse der Schweiz schafft es gleich mit drei Produkten in die Top 10 der Moneyland-Auswertung. Schon in einem kürzlich publizierten Ranking der Beratungsfirma Deloitte erreichte die Helsana einen Spitzenplatz.

Dieser Artikel ist zuerst bei Blick.ch erschienen.

Michael Hotz
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