Die Aktien der UBS legen am Mittwochmorgen kurz nach Börsenstart zeitweise um über 1,5 Prozent auf 25,36 Franken zu. Grund für die Kursavancen ist die vorbörslich publizierten Quartalsergebnisse der Grossbank. Die Ergebnisse haben die Analystenschätzungen übertroffen.
Die Erträge der UBS gingen um 1,4 Prozent auf 12,56 Milliarden zurück, während der Aufwand mit 10,32 Milliarden mehr oder weniger stabil war. Unter dem Strich blieben als Reingewinn 1,69 Milliarden (-3,6 Prozent). Das für eine Bank wichtige Kosten-Ertrags-Verhältnis stieg damit auf 82,2 Prozent von 80,5 Prozent im ersten Quartal 2024.
Laut den Experten der Bank Vontobel handelt es sich dabei um gute Ergebnisse. Die Handels- und Transaktionserträge fielen unerwartet hoch aus, was zu einer zweistelligen Rendite auf das CET1-Kapital führte. Die Integration der Credit Suisse und Restrukturierung verläuft nach Plan. Die Dividendenerhöhung um 10 Prozent und die Bestätigung des Aktienrückkaufprogramms sind ebenfalls positive Nachrichten.
Der nächste wichtige Impuls wird für Anfang Juni erwartet, wenn die Aufsichtsbehörden einige Eckpunkte der neuen Eigenkapitalvorschriften veröffentlichen. Die regulatorische Unsicherheit ist der Hauptgrund für die starke Underperformance der UBS-Aktie gegenüber den globalen Wettbewerbern in den letzten zwölf Monaten, so die Vontobel-Analysten.
Ebenfalls ein positives Fazit zieht die Zürcher Kantonalbank. Die UBS konnte die Erträge steigern, die CS-Integration verläuft nach Plan und der Abbau von «Non-Core and Legacy (NCL)» wurde schneller als erwartet fortgesetzt.
Besonderes Augenmerk legen die ZKB-Experten auf die Aussage, dass weitere 2,5 Milliarden Dollar an Aktienrückkäufen dieses Jahr geplant sind. Das entspricht dem vollen Programm über 3 Milliarden Dollar - das wurde bereits im vierten Quartal 2024 in Aussicht gestellt und nun bestätigt. Ausserdem hält die Bank an ihrer Ambition fest, im kommenden Jahr Aktienrückkäufe im Umfang von über 5,6 Milliarden Dollar zu tätigen. Das ist fast das Doppelte der Schätzung der ZKB-Analysten.
Wiederum der für die UBS zuständige Analyst bei der US-Grossbank JPMorgan nennt die bisherige operative Umsetzung der Fusion von UBS und Credit Suisse «eine der reibungslosesten Fusionen, die wir in den letzten 30 Jahren gesehen haben». Die Bank erzielt nicht nur Kostensynergien, sondern schafft es auch, das Nicht-Kerngeschäft schneller abzubauen und den Marktanteil im Kerngeschäft Wealth Management zu halten und auszubauen. JPMorgan ist deshalb der Meinung, dass die UBS-Aktie näher an CHF 40 gehandelt werden sollte. Einzig die Unsicherheiten über die Kapitalanforderungen hindern den Aktienkurs vorläufig.
Etwas weniger euphorisch sind die Experten von Jefferies und KBW. Ein Zahlenkranz mit guten Ergebnissen, der «etwas für jeden» enthält, wobei die Frage der Kapitalanforderung Investoren immer noch in Ungewissheit lässt. Da diese entscheidend für den weiteren Verlauf sind, versehen Jefferies und KBW die UBS-Aktien auch «nur» mit einer «Halten»-Empfehlung.
Die ZKB, Vontobel und JPMorgan stufen die UBS-Aktien weiterhin mit «Kaufen» ein. Von 20 Unternehmensanalysten empfehlen 10 die Titel der Grossbank zum Kauf. Sieben raten zum «Halten» und drei empfehlen sie zum Verkauf. Das durchschnittliche Kursziel liegt knapp 18 Prozent über den derzeitigen Kursen.
(cash)
1 Kommentar
Die UBS sollte jetzt wirklich mal beginnen mit dem Stellenabbau in der Schweiz.
CEO Ermotti will ja bis Ende 2026 mindestens $13 Mrd. an Kosten einsparen.
Da können ohne Probleme 10'000 Stellen in der Schweiz abgebaut werden, ohne dass sich dies negativ auf die Profitabilität auswirkt.