"Steht Gold am Ende des Superzyklus?", fragte cash seit vergangenem Montag seine Leser. Das Umfrage-Ergebnis zeigt folgendes Resultat. Gut 60 Prozent der über 2500 Umfrageteilnehmer meinen, der jüngste Kurstaucher sei nur ein kurzfristiger Schwächeanfall gewesen. Die Preise würden schon bald wieder steigen. Knapp 40 Prozent hingegen prognostizieren dem Edelmetall weiter sinkende Kurse.

Der Kursverlauf des Goldes scheint der Mehrheit der cash-Leser Recht zu geben. Seit Gold am Dienstag auf ein vorläufiges Mehrjahrestief von rund 1322 Dollar absackte, erholt sich das Edelmetall langsam, aber stetig. Derzeit liegt der Unzenpreis wieder klar über der 1400-Dollar-Marke.

Der Ausverkauf des Edelmetalls neigt sich offenbar dem Ende zu. "Trotz des immensen Rückgangs des Goldpreises seit letztem Freitag konnten wir nicht erkennen, dass sich die Abflüsse aus Exchange Traded Products auf Gold beschleunigt hätten", teilte Christian Gast, Leiter iShares Schweiz, am Donnerstag in einer Medienmitteilung mit. Seit Anfang 2013 sind laut iShares 12,8 Milliarden Dollar aus Exchange Traded Funds (ETF) abgeflossen. Und im laufenden Monat April seien zusätzlich 3,6 Milliarden abgezogen worden.

Kurssturz ist Einstiegschance

Verstärkt nehmen Anleger den jüngsten Kurssturz als Einstiegschance wahr: Wohlhabende Bankkunden haben sich diese Woche mit Goldbeständen eingedeckt. Aber auch Kleinanleger sind derzeit weltweit auf Schnäppchenjagd. In den USA reissen die Sparer den Händlern den "American Eagle" regelrecht aus den Händen: Allein am Montag und Dienstag wurden 77'000 Unzen Goldmünzen verkauft - mehr als im März insgesamt, als der Absatz bei 62'000 Unzen gelegen hatte.

Auch Stephan Müller, Edelmetall-ETF-Manager bei Swiss & Global Asset Management, sagt im cash-Börsen-Talk, Gold habe den Boden erreicht. Müller prognostiziert einen Anstieg des Edelmetalls per Ende Jahr auf gegen 1570 Dollar.

Diverse Bankhäuser raten aber zur Vorsicht. So senkte jüngst die Deutsche Bank ihre Goldpreisprognose auf 1050 Dollar. Auch die französische Bank Société Générale oder die US-Investmentbank Goldman Sachs haben ihre Prognosen teilweise deutlich nach unten angepasst.