Die USA und China haben in ihren Gesprächen zur Beilegung der Handelsstreitigkeiten nach Angaben beider Seiten eine erste Einigung erzielt. US-Finanzminister Scott Bessent und der chinesische Vize-Ministerpräsident He Lifeng kündigten Einzelheiten für Montag an. Es folgen Reaktionen von Investoren:
CHRISTOPHER HODGE, NATIXIS, NEW YORK:
«Eine Deeskalation war unvermeidlich. Meiner Meinung nach ist klar, dass aus diesen Gesprächen nicht viel Dauerhaftes hervorgehen wird. Vielleicht eine Senkung der Zölle und eine Kaufvereinbarung für einige landwirtschaftliche Produkte (...). Aber nichts, was die chinesischen Märkte dramatisch für US-Produkte öffnen oder das Wesen der Handelsbeziehungen verändert. Ich denke, die Risiken zum extrem Negativen sind zwar vom Tisch. Aber am Ende werden die Zölle immer noch dramatisch höher sein und das Wachstum in den USA belasten.»
JACK ABLIN, CRESSET CAPITAL, CHICAGO:
«Es sind offensichtlich positive Schlagzeilen. (...) Ich bin mir nicht sicher, ob ich mich nach dem, was wir heute gehört haben, zum Kaufen entschliessen würde. Aber wenn wir wesentliche Fortschritte mit China machen können, denke ich, dass es dem Markt gefallen wird.»
«Für mich sind diese Nachrichten etwas besser als erwartet. Ich denke, dass die meisten von uns Ende letzter Woche erwartet haben, dass es einige Fortschritte gibt.»
«Ich habe nicht mit einem Abschluss der Gespräche gerechnet, weil das gesamte Portfolio an Waren und Dienstleistungen so umfangreich ist. (...) Aber es klingt so als wäre ein Handelskrieg mit China vom Tisch.»
ERIC KUBY, NORTH STAR INVESTMENT MANAGEMENT CORP., CHICAGO:
«Das ist ein Schritt in die richtige Richtung. Es zeigt, dass beide Seiten daran interessiert sind, zu einem konstruktiven Abschluss zu kommen und eine bessere Handelsbeziehung zu entwickeln. Die Details sind noch recht ungenau. Aber ich denke, die Richtung scheint eher kooperativ als kämpferisch zu sein. Ich denke, dass wir das als positiv ansehen müssen.»
«Es gab eine Reihe von Möglichkeiten, wie das Treffen an diesem Wochenende enden konnte - von einem Auseinandergehen mit gegenseitigen Anschuldigungen beider Seiten bis hin zu einer Bekanntgabe, dass die Zusatzzölle vom Tisch seien. Herausgekommen ist etwas dazwischen, aber eher im positiven Bereich. Ich halte das für einen Schritt in die richtige Richtung. Es ist nicht wahrscheinlich, dass dies eine dramatische Markterholung auslöst, aber es wird sicherlich auch keinen Verkaufsdruck erzeugen.»
GENNADIY GOLDBERG, TD SECURITIES, NEW YORK:
«Die Märkte könnten durch eine gewisse Einigung auf ein Abkommen ermutigt werden. Doch das wird von der Veröffentlichung weiterer Details abhängen. Die jüngsten Kursbewegungen deuten auf einen gewissen Optimismus hinsichtlich eines Handelsabkommens hin. Sollte sich dies bewahrheiten, wäre die Kursentwicklung gerechtfertigt. Das Risiko besteht darin, dass das Abkommen weniger substanziell sein könnte als erwartet. Dann könnte sich der Markt enttäuscht abwenden.»
JAMIE COX, HARRIS FINANCIAL GROUP, RICHMOND, VIRGINIA:
«Die US-Regierung hat die Erwartungen an die Gespräche vor dem Wochenende gebremst, so dass die (von US-Finanzminister Scott Bessent gewählte) Formulierung 'substanzielle Fortschritte' die Märkte am Montag in die Höhe schnellen lassen wird. Der einzige Vorbehalt, den man in Betracht ziehen sollte, ist, dass der Präsident (Donald Trump) den Gesprächen einen Dämpfer versetzen könnte, falls er der Meinung ist, dass China zu gut dabei wegkommt.»
DAVID WAGNER, APTUS CAPITAL ADVISORS LLC IN FAIRHOPE, ALABAMA:
«Es beginnt bereits viel Optimismus in den Markt eingepreist zu werden. Aber die positive Stimmung rund um das Thema sollte eine Markterholung weiter vorantreiben.»
(Reuters)