Die Inflation in den USA verharrt auf hohem Niveau. Sie legte im September im Vergleich zum Vormonat um 0,4 Prozent zu. Die von Bloomberg befragten Ökonomen erwarteten einen Anstieg um 0,3 Prozent.
Auf Vergleichsbasis zum Vorjahresmonat stiegen die Konsumentenpreise im September um 3,7 Prozent und damit im selben Tempo wie bereits im August. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Experten hatten einen leichten Rückgang auf 3,6 Prozent erwartet.
Das sagen Ökonomen zu den Daten:
DIRK CHLENCH, LBBW:
«Die US-Inflationsrate ist im September ein wenig höher ausgefallen als allgemein erwartet. Dies ist zuvorderst auf einen unerwartet kräftigen Anstieg der Preise für Kraftstoffe zurückzuführen. Die Dienstleistungspreise (ohne Energiedienstleistungen), hier insbesondere die Preise für das Wohnen, zogen im September stärker an als in den Vormonaten. Daher dürfte es (...) keine ausgemachte Sache sein, dass die Fed bereits am Ende ihrer Zinserhöhungsphase angekommen ist.»
THOMAS GITZEL, CHEFÖKONOM VP BANK:
«Der Inflationsrückgang gerät ins Stocken. Dies liegt vor allem an auslaufenden Basiseffekte im Bereich der Energiepreise. Die Energiepreise haben in den Frühjahrs- und Sommermonaten die Teuerungsrate deutlich gesenkt. Das gehört jetzt der Vergangenheit an. Mittlerweile tragen sie auch gemessen gegenüber dem Vorjahresmonat wieder erhöhend zur Inflationsentwicklung bei. Teurer werdende Autoversicherungen sind nun bereits den zweiten Monat in Folge ein zentraler Preistreiber. Auch deutlich gestiegene Preise für Hotelübernachtungen stechen ins Auge.»
ULRICH WORTBERG, HELABA:
«Die Verbraucherpreise in den USA sind entgegen den Erwartungen nicht gesunken. Bereits die gestern veröffentlichten Erzeugerpreise hatten auf der Oberseite überrascht. Vor diesem Hintergrund dürften die Zinserwartungen nicht kleiner werden.»
BASTIAN HEPPERLE, HAUCK AUFHÄUSER LAMPE:
«Die Kern-Inflationsrate macht auf ihrem Rückzugsweg weitere Fortschritte. Erst wenn sich die Frühjahrsonne wieder zeigt, dürfte die Zwei vor dem Komma wieder auftauchen. Die US-Notenbank dürfte geduldig bleiben und auf eine weitere Leitzinserhöhung verzichten.»
(Reuters)
