Es kamen 253'000 neue Jobs außerhalb der Landwirtschaft hinzu, wie die Regierung in Washington am Freitag mitteilte. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten lediglich mit 180'000 neuen Stellen gerechnet.

Allerdings wurde der Wert für den Stellenaufbau im März kräftig nach unten revidiert - und zwar auf 165'000 von ursprünglich gemeldeten 236'000. Die getrennt ermittelte Arbeitslosenquote fiel im April auf 3,4 von 3,5 Prozent im März. Experten hatten mit einem leichten Anstieg gerechnet.

Analysten sagten zu den Daten in ersten Reaktionen:

ULRICH WORTBERG, HELABA:

"Der Arbeitsmarkt in den USA ist erstaunlich widerstandsfähig. Von einer Schwäche kann angesichts eines Stellenzuwachses von mehr als 250'000 und einer rückläufigen Arbeitslosenquote nicht gesprochen werden. Solange es keine klaren Anzeichen einer Abkühlung gibt, wird es die Fed wohl vermeiden, das Ende des Zinserhöhungszyklus klar auszurufen oder gar erste Zinssenkungen in Aussicht zu stellen.

In diesem Zusammenhang sei schon jetzt auf die Inflationszahlen hingewiesen, die nächsten Mittwoch zur Veröffentlichung anstehen. Seit der Fed-Entscheidung vor zwei Tagen sind die Zinserwartungen per saldo zurückgekommen. Bis zum Ende dieses Jahres werden Senkungsschritte im Umfang von annähernd einem Prozentpunkt eingepreist. Dies scheint etwas ambitioniert zu sein."

BASTIAN HEPPERLE, HAUCK AUFHÄUSER LAMPE PRIVATBANK:

"Immer wieder überraschend, wie gut sich der US-Arbeitsmarkt hält. Die hohen Beschäftigungszuwächse sind zwar passé, die Lage auf dem US-Arbeitsmarkt kühlt sich aber nur sehr langsam ab. Bis sich die Abkühlung dann in einer schwächeren Lohnentwicklung niederschlägt, ist noch Geduld gefragt. Das verhindert einen stärkeren Druckabfall in der Inflationspipeline. Die Fed wird deshalb weiter mit einer Zinspause flirten, sich aber noch nicht in diese verabschieden."

(Reuters)