Sie hob ihn am Mittwoch um einen viertel Prozentpunkt an - auf die neue Spanne von 5,25 bis 5,50 Prozent. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Experten hatten unisono damit gerechnet. Sie sagten in ersten Reaktionen:

Michael Heise, HQ Trust:

"Es war zu erwarten: Nachdem die bisherigen Zinserhöhungen die US-Wirtschaft bislang nicht zum Erliegen gebracht haben und der Arbeitsmarkt weiterhin von steigender Beschäftigung und zahlreichen offenen Stellen geprägt ist, geht die US-Notenbank einen Schritt weiter. Sie erhöht die Leitzinsen um 25 Basispunkte – und lässt ein Fenster für weitere Zinserhöhungen offen."

"Es ist richtig, dass die Zentralbank kein Ende der Zinserhöhungen kommuniziert, bevor sich der Rückgang der Inflation als nachhaltig erweist. Denn die Preistendenzen bei der Kerninflation und die Lohnerhöhungen liegen trotz aller Fortschritte noch sehr deutlich über den Zielwerten der US-Notenbank."

"An den Finanzmärkten dürfte die Hoffnung auf deutliche Zinssenkungen in 2024 einen weiteren Dämpfer erfahren. Konjunkturrisiken sind zwar vorhanden, aber die viel befürchtete Rezession ist auch nach dem heutigen Zinsentscheid nicht in Sicht."

Bastian Hepperle, Hauck Aufhäuser Lampe Privatbank:

"Die Fed mag sich noch nicht festlegen, ob das jetzt der Leitzinsgipfel ist. Ein Zinsschritt mehr oder weniger macht aus gesamtwirtschaftlicher Perspektive aber keinen Unterschied mehr. Alles ist bereitet, damit sich die Arbeitsmarkt- und Konjunkturdynamik weiter abschwächt. Der Inflationstrend zeigt unten und ab Herbst werden Inflationsraten eine Zwei vor dem Komma zeigen. Nun ist also Geduld gefragt."

Elmar Völker, LBBW Research:

"Für die nächste Sitzung im September hält sich die Fed alle Optionen offen, wobei unseres Erachtens der jüngste unerwartet deutliche Inflationsrückgang für eine erneute Zinspause spricht. Das Protokoll zum heutigen Zinsentscheid sowie das alljährliche Notenbank-Symposium in Jackson Hole könnten diesbezüglich weiteres Licht ins Dunkel bringen. Im Grundsatz fahren die Notenbanker jetzt auf Sicht: Wir gehen derzeit davon aus, dass der heutige elfte Zinsschritt seit März 2022 der letzte gewesen ist. Dies deshalb, da die US-Wirtschaft bis zum Herbst so deutlich zur Schwäche neigen sollte, dass Letzteres die Inflationsgefahren aus Sicht der Fed aufwiegt."

(Reuters)