Es kamen 187'000 neue Jobs ausserhalb der Landwirtschaft hinzu, wie aus dem am Freitag vorgelegten Arbeitsmarktbericht der Regierung hervorgeht. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten einen Zuwachs von 170'000 auf dem Radar. Allerdings entstanden im Juni und Juli insgesamt 110'000 weniger Jobs als zunächst gemeldet. Die getrennt ermittelte Arbeitslosenquote stieg im August auf 3,8 von 3,5 Prozent im Juli.

Analysten sagten zu den Daten in ersten Reaktionen:

Thomas Gitzel, Chefökonom VP Bank: «Die Geschwindigkeit des Jobaufbaus ist über die vergangenen Monate hinweg deutlich geringer geworden. So wurde etwa der Vormonatswert auf 157.000 nochmals merklich reduziert. Noch ist das kein Grund zur Sorge, denn der US-Arbeitsmarkt hat das Vollbeschäftigungsniveau erreicht. Das heisst auf der anderen Seite, dass Arbeitskräfte nach wie vor schwer verfügbar sind. Unter anderem auch deshalb kann die Anzahl der neugeschaffenen Stellen nicht über eine längere Zeit über monatlich 200.000 liegen. Darüber hinaus zeigt sich in den vergangenen Monaten aber auch, dass die Unternehmen zurückhaltender bei der Einstellung werden. Dies zeigen unter anderem monatliche Unternehmensumfragen.

Für die Fed ist der heutige Arbeitsmarktbericht ein weitgehend neutraler Datenpunkt. Die Anzahl der neugeschaffenen Stellen hat sich über die vergangenen Monate hinweg abgeschwächt. Auf der anderen Seite liegt die Anzahl der neugeschaffenen Stellen noch immer auf einem soliden Niveau. Die Fed kann also im September guten Gewissens von einer weiteren Zinsanhebung absehen. Der Zinsgipfel ist erreicht.»

Bastian Hepperle, Hauck Aufhäuser Lampe Privatbank: «Die Lage auf dem US-Arbeitsmarkt kühlt sich langsam ab. Das Muster wiederholt sich, dass sich die für die Vormonate berichteten guten Beschäftigungsgewinne beständig nach unten revidiert werden. Die Daten dürften die Fed in ihrer Sicht bestärken, dass ihr Kampf gegen eine Überhitzung des Arbeitsmarktes langsam Erfolge zeigt. Beim Inflationsrückgang geht es jedoch nur langsam voran, auch weil steigende Dienstleistungspreise bremsen. Die Fed kann deshalb nur auf die Zinspause-Taste, nicht aber die Zinsstopp-Taste drücken.»

(Reuters)