Die US-Notenbank hat ihren Leitzins trotz unklarer Konjunkturlage zum dritten Mal in Folge gesenkt. Er wurde am Mittwoch erneut um einen Viertelpunkt auf die neue Spanne von 3,50 bis 3,75 Prozent heruntergesetzt.
Die Federal Reserve hatte den geldpolitischen Schlüsselsatz im September erstmals im laufenden Jahr reduziert und im Oktober nachgelegt. Begründet wurde dies mit Schwächesignalen vom Arbeitsmarkt. Ökonomen sagten in ersten Reaktionen:
BASTIAN HEPPERLE, HAUCK AUFHÄUSER LAMPE PRIVATBANK:
«Die Notenbanker werden auch in nächster Zeit uneins darin sein, ob und wie stark das Leitzinsniveau gesenkt werden soll. Es lassen sich gute Gründe für Meinungsunterschiede finden: eine unsichere Datenlage, erhöhte Inflationsraten oder Schwächesignale vom Arbeitsmarkt. Der Nebel über dem Leitzinspfad 2026 wird sich nicht so schnell lichten. In dieser Situation wird die Fed wohl eher vorsichtig als forsch vorangehen. Bis zum Spätsommer dürfte die Leitzinsspanne aber dennoch auf 2,75 bis 3,00 Prozent gesenkt werden. Ein tieferes Leitzinsniveau ist aus gesamtwirtschaftlicher Sicht wohl nicht erforderlich und würde einen zunehmenden Politikeinfluss widerspiegeln.»
THOMAS ALTMANN, PORTFOLIOMANAGER QC PARTNERS:
«Die Börsen gehen für das kommende Jahr 2026 weiterhin von zwei weiteren Zinssenkungen aus. Die Fed-Mitglieder sehen allerdings nur eine weitere Zinssenkung. Hier könnte sich im neuen Jahr ein gefährliches Spannungsfeld aufbauen.»
NATAHN SHIELDS, CHEFÖKONOM CITIGROUP:
«Sollte die Fed im nächsten Jahr aggressiver lockern, als es die Märkte für gerechtfertigt halten, könnten die Anleger dies als inflationär bewerten. Dies würde die langfristigen Zinsen nach oben treiben, einschliesslich der Hypothekenzinsen. Damit würde genau der Sektor gedrosselt, den Trump eigentlich stärken will. Das würde den Immobilienmarkt abwürgen».
(Reuters/cash)
