Darin ging es um Kunden mit über 100 Milliarden Franken auf rund 18'000 Konten bei der Bank. Die Daten hatte ein Whistleblower durchgestochen hatte.

In der Schweiz hat dies inzwischen die Strafverfolgungsbehörden auf den Plan gerufen. Die Bundesanwaltschaft geht dem Verdacht der Wirtschaftsspionage und der Verletzung des Bankgeheimnisses nach, wie sie Bloomberg News bestätigte. Die Untersuchung brauchte sogar die Ermächtigung des Justizdepartements (Justizministeriums), da die Vorwürfe als "politisches Vergehen" gelten, so das Büro des Bundesanwalts. Die Bank lehnte eine Stellungnahme ab.

Dass Bern die Ermittlungen genehmigt, zeigt, wie weit die Schweiz geht, um das im Strafrecht der Eidgenossenschaft verankerte Bankgeheimnis zu schützen. Die Ermittlung wird wohl auch die internationale Kritik an der Tendenz der Schweiz verstärken, eher den Whistleblower als die kriminellen Aktivitäten zu verfolgen, die durch die undichte Stelle aufgedeckt wurden.

Der anonyme Hinweisgeber hatte die Daten an die Süddeutsche Zeitung weitergegeben, die sie mit der Rechercheplattform OCCRP teilte. Der Verleger des angesehenen Schweizer Tages-Anzeiger, der in der Vergangenheit an solchen Projekten mitgewirkt hatte, war bei "Suisse Secrets" mit der Begründung ausgestiegen, man laufe Gefahr, mit dem Bankgeheimnis in Konflikt zu geraten.

Als die Leaks vor einem Jahr veröffentlicht wurden, erklärte die Credit Suisse, dass etwa 90 Prozent der Konten geschlossen seien oder gerade geschlossen würden. Sie bezeichnete die Berichte als "eine konzertierte Aktion mit der Absicht, nicht nur die Bank, sondern den gesamten Schweizer Finanzplatz, der sich in den vergangenen Jahren grundlegend gewandelt hat, in Verruf zu bringen".

(Bloomberg)