Extremwetterereignisse und Desinformationskampagnen haben einer Risiko-Analyse des Weltwirtschaftsforums (WEF) zufolge das Potenzial für eine globale Krise. Für das laufende Jahr seien von den fast 1500 befragten Experten Wetterextreme als die grösste Gefahr ausgemacht worden, heisst es in dem am Mittwoch veröffentlichten Bericht. Dabei blicken sie insbesondere mit Sorge auf das Wetterphänomen El Niño, das sich aus Sicht der Experten voraussichtlich verstärken und bis Mai dieses Jahres andauern wird. Im «El Nino»-Zyklus ist das Wasser im östlichen Pazifik ungewöhnlich warm, was regional vermehrt zu tropischen Wirbelstürmen, starken Regenfällen, andernorts aber auch zu schweren Dürren führen kann.

Fehl- und Desinformation rangieren laut den Experten dieses Jahr an zweiter Stelle bei den potenziellen Auslösern globaler Krisen. Sie stellen in den nächsten zwei Jahren sogar das grösste globale Risiko dar. In den USA und auch in Indien und Mexiko finden 2024 Wahlen statt.

«Der weitverbreitete Einsatz von Fehlinformationen und Desinformationen sowie Instrumenten zu ihrer Verbreitung kann die Legitimität neu gewählter Regierungen untergraben», warnen die vom WEF befragten Experten. Die daraus resultierenden sozialen Spannungen könnten von gewalttätigen Protesten und Hassverbrechen bis hin zu Extremismus reichen, heisst es in dem Bericht, der in Zusammenarbeit mit der Zurich Insurance Group und dem Berater-Unternehmen Marsh McLennan vor dem WEF-Treffen in Davos nächste Woche erstellt wurde. Über einen Zeithorizont von zehn Jahren stehen Umweltrisiken wie etwa der Verlust der biologischen Vielfalt an der Spitze der Gefahren-Rangliste - dicht gefolgt von Fehlinformationen, Desinformationen und negativen Folgen künstlicher Intelligenz. 

(Reuters)