Sein Besuch solle verhindern, dass das Gebiet «ausgeplündert» werde, sagte Macron vor seiner Abreise. Er ist der erste ausländische Staatschef, der seit Trumps «Aneignungs»-Drohungen nach Grönland kommen wird. Das Staatsoberhaupt folgt damit den Einladungen der Ministerpräsidenten von Grönland und Dänemark. «Grönland ist ein europäisches Territorium und es ist normal, dass Europa und insbesondere Frankreich sein Interesse zeigen», sagte Aussenminister Jean-Noel Barrot am Sonntag dem Sender RTL.
Grönland ist ein selbstverwalteter Teil des Königreichs Dänemark. Die Insel hat das von Dänemark verbriefte Recht, ihre Unabhängigkeit zu erklären. Sowohl die grönländische als auch die dänische Regierung haben erklärt, die Insel stehe nicht zum Verkauf und nur die Grönländer könnten über ihre Zukunft entscheiden. Trump hat erklärt, er wolle, dass die Vereinigten Staaten die an Bodenschätzen reiche, strategisch günstig gelegene Insel in der Arktis übernehmen. Trump hat dabei auch den Einsatz von Gewalt nicht ausgeschlossen. Sein Vizepräsident JD Vance besuchte im März eine US-Militärbasis auf der Insel.
«Frankreich hat uns seit den ersten Äusserungen (Trumps) zur Seite gestanden. Diese Unterstützung ist sowohl notwendig als auch erfreulich», erklärte der grönländische Regierungschef Jens-Frederik Nielsen vor einigen Tagen. Auf die Frage, ob Macron während seines Besuchs eine Botschaft an die Vereinigten Staaten übermitteln werde, sagte ein Berater Macrons zu Reportern: «Die Reise ist ein Signal an sich.»
Dänemark ist zwar EU-Mitglied, aber seine ehemalige Kolonie Grönland ist nicht Teil der Union. Der französische Berater sagte, der Besuch werde eine Gelegenheit sein, um zu erörtern, wie die Assoziierungspartnerschaft Grönlands mit der EU eine «neue Dimension» erhalten könne.
(Reuters)