Vor gut einer Woche versetzte Donald Trump mit seinem Tweet über neue Zölle auf chinesische Importe die Märkte weltweit in einen Schockzustand. Wer auf eine baldige Entspannung oder gar Lösung des Handelskonflikts zwischen den USA und China gehofft hatte, wurde eines Besseren belehrt.

Geht es nach Thomas Heller, Anlagechef der Schwyzer Kantonalbank, wird der Konflikt auch noch eine Weile andauern. "Auch die Chinesen werden jetzt sehr hart verhandeln. Das Nachgeben auf beiden Seiten ist momentan sehr schwierig", sagt er im cash-Börsen-Talk.

Sinkende Zinsen

Der schwelende Handelsstreit setzt auch die Notenbanken verstärkt unter Handlungsdruck. Die Fed-Zinssenkung im September gilt am Markt als ausgemacht, aber auch von der EZB wird zunehmend erwartet, dass sie aktiv wird. Und Heller glaubt, dass sie liefern wird in Form "eines Massnahmenpakets", was auch eine Zinssenkung miteinschliesse.

Anlegern rät Heller in der jetzigen Situation allgemein zur Vorsicht. "Die Konjunkturbelebung, die wir für das zweite Halbjahr mal erwartet hatten, wird wohl ausbleiben", sagt der Anlagechef. Im Moment böten sich Investments in klassisch defensive Sektoren an, wie Pharma oder die Nahrungsmittelbranche. Von zyklischen Titeln, gerade aus der Industrie, rät Heller stark ab.

All das setzt den Schweizer Franken stark unter Druck. Für Heller hat der Frankenkurs durchaus noch weiteres Aufwertungspotenzial. Ein Euro-Franken-Kurs von 1,04 sei möglich, laut Heller.

Sehen Sie im cash-Börsen-Interview zu welchen Aktien Thomas Heller im jetzigen unsicheren Börsenumfeld rät, welche Aktionen er von der SNB erwartet und was es eigentlich bedeuten würde, wenn es im Handelsstreit – wider Erwarten – doch zu einer schnellen Lösung kommt.