Am heutigen Mittwoch senkt der für Roche zuständige Analyst bei JPMorgan das Kursziel für die nächsten zwölf Monate von 230 auf 220 Franken. Damit beträgt das implizite Verlustpotenzial etwa 27 Prozent. Die US-Grossbank bestätigt zugleich ihre Verkaufsempfehlung für den Basler Pharmakonzern.
Die Genussscheine von Roche notieren im morgendlichen Handel über 0,9 Prozent im Plus bei etwa 271,40 Franken. Der Swiss Performance Index (SPI) legt zum Vergleich 0,5 Prozent zu.
Der JPM-Experte hat seine Umsatzschätzungen für 2025 bis 2029 nach den Zahlen zum ersten Quartal um 6 bis 7 Prozent gesenkt. Damit trage er der weniger günstigen Wechselkursentwicklung sowie einem moderateren Wachstum beim Augenmittel Vabysmo Rechnung. Seine Schätzungen für den Gewinn je Aktie für den Zeitraum passt er um 9 bis 10 Prozent nach unten an.
Mit dieser Kurszielsenkung reiht sich JPMorgan in eine Serie von Reduktionen seit den Quartalszahlen vom 24. April ein. Während fünf Analysten die Kursziele erhöhten, haben neun ihre Schätzungen gesenkt. Auch bei den Ratings überwiegen die negativen Anpassungen: Fünf Reduktionen stehen drei Erhöhungen gegenüber.
Goldman Sachs sieht Belastungen durch eine Dollarschwäche als problematisch an. Die Deutsche Bank verweist auf die durchwachsene Performance der wichtigsten Medikamente als zentrales Thema. HSBC ist mit Blick auf die Pipeline vorsichtig: Der nächste Hoffnungsträger könnte enttäuschen und verweist in diesem Zusammenhang auf den nächsten Katalysator in der Onkologie (Giredestrant Phase III).
(cash/AWP)
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Es ist schwierig, bei Roche positive Ansätze zu erkennen, die dann auch umgesetzt werden. Meistens ist Endstation bei den Ergebnissen der Studien. Von den Führungskräften wurden vor einem Jahr 12 hoffnungsvolle Top-Kandidaten der Pipeline angekündigt, leider oft Schall und Rauch.
Die Schlankmacher von Roche kommen erst in Jahren auf den Markt, wenn der Kuchen bereits verteilt sein könnte.
Neue Kräfte mit frischen Ideen und Überzeugung wären dringend gefragt.