Seit Russlands Angriff auf die Ukraine sind die Preise für Erdgas in die Höhe geschossen. Wer mit Gas heizt, wird eine teure Rechnung erhalten – und das ist ungefähr jede vierte Person im Land. Glücklich schätzen dürfen sich Mieter und Hausbesitzerinnen, die eine Wärmepumpe im Keller haben. Sie kommen günstiger weg – obwohl der Strom für die Anlage wohl auch bald deutlich kostspieliger wird.

Der Preisvorteil gibt dem Absatz der Wärmepumpen weiter Schub – der Boom bei dieser Technologie setzte aber schon früher ein, wie unsere Grafik der Woche zeigt: In den letzten beiden Jahren sind die Verkäufe um je einen Fünftel gewachsen. Seit dem Jahr 2000 hat sich der Anteil von Wärmepumpen an den Schweizer Heizsystemen laut dem Bundesamt für Statistik vervierfacht.

"90 Prozent der Neubauten erhalten eine Wärmepumpe", sagt der Geschäftsführer der Fachvereinigung Wärmepumpen Schweiz, Stephan Peterhans.

Nach Einschätzung des Branchenverbands wird der Absatz in den nächsten drei bis vier Jahren um 20 bis 25 Prozent jährlich steigen. Dann dürften sich die Verkäufe auf einem Volumen von 55’000 Anlagen pro Jahr einpendeln. Ein Grossteil der Wärmepumpen wird für den Ersatz von Öl- und Gasheizungen verwendet. Die Wärmepumpen stammen grösstenteils aus dem Ausland. Schweizer Hersteller haben nur einen Anteil von rund 15 Prozent am Markt. 

Die Nachfrage nach Wärmepumpen übersteigt derzeit das Angebot – auch weil es zu wenige Fachpersonen gibt, die die Anlagen einbauen können. Wer auf eine Wärmepumpe setzt, muss sich also auf eine Wartezeit einstellen.

(mbü)

Dieser Artikel erschien zuerst im Digitalangebot der "Handelszeitung" unter dem Titel: "Fürs Heizen ist heute die Wärmpepumpe erste Wahl".