Die Novartis-Aktien fallen am Donnerstagmorgen an der Schweizer Börse um 0,2 Prozent auf 102,20 Franken, während der Gesamtmarkt, gemessen am Swiss Market Index (SMI), kurz nach Handelsstart ebenfalls um 0,24 Prozent auf 12246 Punkte nachgibt. Seit Jahresbeginn hat die Aktie des Pharmariesen aus Basel jedoch um 15,4 Prozent zugelegt, auf 52 Wochen gesehen beträgt das Plus 2,1 Prozent.

Als Reaktion auf die positiven Forschungsergebnisse rund um den Wirkstoffs Ianalumab, hebt nun die Deutsche Bank ihr Kursziel für Novartis auf 120 von 115 Franken und bestätigt das «Buy»-Rating. Das Finanzinstitut vergibt somit das derzeit höchste Kursziel für Novartis.

In einem Marktbericht vom Donnerstag schreibt der zuständige Analyst, dass man zwar «verspätet» auf eine der wichtigsten Nachrichten im August eingehe. Demnach hält die Deutsche Bank die Forschung rund um den Wirkstoff Ianalumab als eines der drei wichtigsten Pipeline-Projekte von Novartis und für erfolgsrelevant.

Laut der jüngsten Analyse des Pharmawerts hält die Deutsche Bank Ianalumab seit Langem wieder für eine Möglichkeit für das Unternehmen, mittlere Umsätze, aber hohe Multiplikatoren zu erzielen. Dies sei für die mittelfristigen Aussichten von entscheidender Bedeutung, so der Analyst. Der Erfolg der Studienergebnisse rechtfertige demnach eine Anhebung des Kursziels um 4 Prozent.

Der Analystenkonsens zeigt sich indes zurückhaltender als die Deutsche Bank. Von den insgesamt 28 bei Bloomberg erfassten Analysten, die Novartis beobachten, empfehlen neun einen Kauf, 15 empfehlen, die Titel zum Halten und vier empfehlen einen Verkauf. Das durchschnittliche Kursziel für zwölf Monate beträgt 100,60 Franken.

Erfolg mit Wirkstoff gegen Autoimmunerkrankung

Bereits vor zehn Tagen hat Novartis einen Forschungserfolg mit Ianalumab zur Behandlung der Autoimmunerkrankung ITP vermeldet.

ITP ist eine seltene Autoimmunerkrankung, die durch eine niedrige Thrombozytenzahl gekennzeichnet ist, was zu einem erhöhten Risiko für Blutungen, Blutergüsse und chronische Müdigkeit führt. Konkret wurden in der Studie Patienten mit dem Wirkstoff behandelt, die an ITP litten und zuvor mit Kortikosteroiden behandelt worden waren.

Bei ihnen verlängerte die Behandlung im Vergleich zu Placebo die Zeit bis zum Therapieversagen signifikant. Dies sei das Hauptziel der Studie gewesen, teilte Novartis am Dienstag mit. Erst am Vortag hatte der Pharmakonzern mit dem Wirkstoff einen Forschungserfolg in der Behandlung des Sjögren-Syndroms gemeldet.

Wie aus dem aktuellen Communiqué weiter hervorgeht, zeigten Patienten, die mit Ianalumab behandelt wurden, auch eine signifikant höhere Rate an anhaltenden Verbesserungen der Thrombozytenzahl. Dies war das nachgeordnete Ziel der Studie. Die Daten sollen nun auf einer bevorstehenden medizinischen Tagung vorgestellt und zusammen mit den Ergebnissen der laufenden Erstlinien-ITP-Studie in künftigen Zulassungsanträgen im Jahr 2027 berücksichtigt werden.

Ianalumab wird derzeit laut Novartis bei anderen B-Zell-vermittelten Autoimmunerkrankungen untersucht, darunter in laufenden Phase-III-Studien bei ITP als Erstlinientherapie und bei warmer autoimmuner hämolytischer Anämie als Zweit- und Folgebehandlung- Die Ergebnisse dazu werden für 2026 erwartet.

(cash/AWP)