Das Barometer zur Einschätzung der Konjunktur in den nächsten sechs Monaten stieg überraschend um 2,4 auf minus 12,3 Punkte, wie das Mannheimer Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) am Dienstag zu seiner monatlichen Umfrage unter 148 Analysten und Anlegern mitteilte.

Im Juli war das Barometer noch auf den tiefsten Stand seit Dezember 2022 gerutscht. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten für August mit einer Stagnation gerechnet. Die Einschätzung der aktuellen Lage verschlechterte sich derweil. Dieser Wert sank stärker als erwartet um 11,8 auf minus 71,3 Punkte.

"Die Finanzmarktexpertinnen und -experten gehen somit bis Jahresende von einer leichten Verbesserung der konjunkturellen Lage aus", kommentierte ZEW-Präsident Achim Wambach die Entwicklung. Die Einschätzung der aktuellen konjunkturellen Lage in Deutschland habe sich jedoch deutlich verschlechtert. "Bemerkenswert ist, dass die Befragten mehrheitlich keine weiteren Zinserhöhungen im Euroraum sowie den USA erwarten", sagte Wambach. Die Konjunkturerwartungen für die USA seien stark gestiegen und sorgten für bessere Aussichten in Deutschland.

Die deutsche Wirtschaft war Ende 2022 und Anfang 2023 geschrumpft und hatte im Frühjahr nur stagniert. Viele Experten erwarten auch für das laufende Gesamtjahr einen Rückgang beim Bruttoinlandsprodukt.

(Reuters)