Die Ausfuhren sanken um 2,4 Prozent zum Vormonat auf 126,5 Milliarden Euro, wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten lediglich mit einem Rückgang von 1,1 Prozent gerechnet, nach einer Aufwärtsrevision auf plus 0,1 Prozent im August. Zunächst war von einem Minus von 1,2 Prozent die Rede gewesen.
Die Importe sanken im September um 1,7 Prozent auf 110,0 Milliarden Euro. Hier hatten Volkswirte mit einem Wachstum von 0,5 Prozent gerechnet. Die meisten Einfuhren kamen im September aus China. Von dort wurden kalender- und saisonbereinigt Waren im Wert von 13,0 Milliarden Euro eingeführt, das waren 0,9 Prozent weniger als im Vormonat.
Die meisten deutschen Exporte gingen im September in die USA. Dorthin wurden allerdings 4,0 Prozent weniger Waren ausgeführt als im August. Damit sanken die Exporte in die Vereinigten Staaten auf einen Wert von 12,8 Milliarden Euro. Die Exporte nach China nahmen um 7,3 Prozent auf 7,7 Milliarden Euro ab, die Exporte nach Grossbritannien stiegen hingegen um 2,3 Prozent auf 6,3 Milliarden Euro.
In die Mitgliedstaaten der EU wurden im September Waren im Wert von 69,8 Milliarden Euro exportiert und Waren im Wert von 58,7 Milliarden Euro von dort importiert.
Die deutsche Wirtschaft war im Sommer auf Talfahrt gegangen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) verringerte sich von Juli bis September um 0,1 Prozent, nachdem das BIP im Frühjahr minimal zugelegt hatte. Vielen Firmen macht die maue Weltwirtschaft zu schaffen.
Die in den meisten Industrieländern stark gestiegenen Zinsen verteuern die Finanzierung für den Kauf von Waren «Made in Germany» deutlich. Auch die anhaltende Immobilienkrise in China und der Krieg in der Ukraine trüben die Aussichten. Mit dem wieder aufgeflammten Nahost-Konflikt kommt ein weiterer Belastungsfaktor hinzu.
(Reuters)