Die Aufträge kletterten um 3,6 Prozent zum Vormonat und damit so stark wie seit Dezember nicht mehr, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch mitteilte. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten mit einem Wachstum von 1,3 Prozent gerechnet. Im Februar hatte es eine Stagnation gegeben und im Januar einen Einbruch von 5,5 Prozent.

«Das Orderplus im März dürfte zum Teil auf Vorzieheffekte als Reaktion auf die angekündigten US-Zollerhöhungen zurückzuführen sein», erklärte das Bundeswirtschaftsministerium. Trotz der grossen Unsicherheit rund um die Handelspolitik und zuletzt gedämpfter Geschäftserwartungen habe sich die Geschäftslage in der Industrie zum Jahresanfang als insgesamt recht robust erwiesen. «Vor dem Hintergrund der angekündigten und zum Teil temporär ausgesetzten US-Zollerhöhungen und der damit zusammenhängenden pessimistischeren Geschäftsaussichten ist allerdings eine erneute Abschwächung der Industriekonjunktur im weiteren Jahresverlauf nicht auszuschliessen», erklärte das Ministerium.

«Der Auftragszuwachs erfreut, er ist aber wohl auch eine Gegenbewegung zum schwachen Jahresauftakt», sagte der Chefvolkswirt der Privatbank Hauck Aufhäuser Lampe, Alexander Krüger. «Am Ende hat die Industrie ein dickes Quartalsminus eingefahren.» Der Rückgang lag hier bei 2,3 Prozent zum Schlussquartal 2024. Wegen der weiter schlechten Stimmung deute wenig auf eine Nachfragewende hin, sagte Krüger. «Die Unsicherheit über den Fortgang der US-Zollpolitik dürfte manchen Auftrag zurückhalten - bis zur Fiskal-Bazooka gilt es für Unternehmen, weiter durchzuhalten.» Umso wichtiger sei es, dass die Politik firmenfreundliche Strukturreformen zügig durchsetze.

Die Bestellungen aus dem Inland stiegen im März um 2,0 Prozent. Die Auslandsnachfrage legte sogar um 4,7 Prozent zu. Dabei kletterten die Aufträge aus der Euro-Zone um 8,0 Prozent, während die aus dem Rest der Welt um 2,8 Prozent stiegen. Bereinigt um Grossaufträge kletterten die Bestellungen im März insgesamt um 3,2 Prozent.

(Reuters)