Waren und Dienstleistungen kosteten im März durchschnittlich 7,4 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag mitteilte und damit eine erste Schätzung von Ende März bestätigte. Im Januar und Februar hatte die Teuerung noch jeweils bei 8,7 Prozent gelegen. Preistreiber Nummer eins blieben Nahrungsmittel: Sie verteuerten sich um durchschnittlich 22,3 Prozent im Vergleich zum März 2022 und damit stärker als im Februar mit 21,8 Prozent.

Energie kostete nur noch 3,5 Prozent mehr als vor einem Jahr, nach rund 19 Prozent im Februar. Dabei spielte ein Statistikeffekt eine Rolle. So waren vor einem Jahr nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine die Energiepreise in die Höhe geschnellt. Nun werden sie erstmals mit den schon erhöhten Preisen verglichen, nicht mehr mit den niedrigeren vor Kriegsausbruch - das wird als Basiseffekt bezeichnet.

Die meisten Experten halten den Höhepunkt der Inflation mittlerweile für überschritten. Dennoch dürfte die Teuerung zunächst hoch bleiben und die Kaufkraft von Verbraucherinnen und Verbrauchern schmälern. So erwarten die führenden deutschen Wirtschaftsforschungsinstitute in ihrem jüngsten Frühjahrsgutachten im Jahresschnitt 2023 eine Inflation von 6,0 Prozent, nach 6,9 Prozent im Vorjahr. Erst 2024 dürfte die Teuerungsrate demnach spürbar auf 2,4 Prozent fallen.

(Reuters)