Die Inflation in Deutschland ist im Februar wegen steigender Nahrungsmittelpreise nicht weiter gesunken. Waren und Dienstleistungen verteuerten sich wie schon im Januar um 2,3 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Freitag zu seiner ersten Schätzung mitteilte. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten mit dieser Entwicklung gerechnet. Von Januar auf Februar zogen die Preise ebenfalls wie erwartet um 0,4 Prozent an.
Energie verbilligte sich im Februar im Vergleich zum Vorjahresmonat um 1,8 Prozent, im Januar hatte sich ein Rückgang um 1,6 Prozent ergeben. Nahrungsmittel verteuerten sich hingegen mit 2,4 (Januar: 0,8) Prozent deutlich stärker als zuletzt. Dienstleistungen kosteten im Schnitt 3,8 (Januar 4,0) Prozent mehr. Die Inflationsrate ohne Nahrungsmittel und Energie, oft auch als Kerninflation bezeichnet, lag bei 2,6 Prozent. Das Inflationsziel der Europäischen Zentralbank (EZB) für den Währungsraum ist zwei Prozent. Die nach einheitlichen europäischen Standards berechnete deutsche Teuerungsrate liegt aktuell mit 2,8 Prozent noch deutlich über dieser Zielmarke, so das Statistikamt.
Der Inflationsdruck in Deutschland dürfte einer Umfrage zufolge trotz der anhaltenden Konjunkturflaute kaum nachlassen. Das Barometer für die Preiserwartungen der Unternehmen für die kommenden drei Monate sank im Februar minimal auf 19,4 Punkten, nach 19,5 Zählern im Januar, wie das Münchner Ifo-Institut bei seiner Manager-Umfrage herausfand. «Trotz der schwachen wirtschaftlichen Entwicklung bleibt die Inflation in Deutschland vorerst über dem Zielwert der Europäischen Zentralbank», sagte Ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser. Die Währungshüter dürften ihren als Leitzins geltenden Einlagensatz in der kommenden Woche laut Experten dennoch zum sechsten Mal seit Juni 2024 senken - auf 2,50 Prozent.
(Reuters)
1 Kommentar
Wieso sinkt die Inflation wohl nicht?
Das Euro Geldvolumen M2 ist zum Vorjahresmonat um 3.3% gestiegen!
Der Index der Preisinflation wird anhand von dem angepasst, was die Konsumenten kaufen. Wird etwas teurer, wird dies auch weniger gekauft und schliesslich deshalb auch weniger im Preis-Warenkorb gewichtet. Damit ist die Preisinflation immer künstlich schwächer als die Inflation des Geldvolumens und die Senkung der Kaufkraft.
Es ist mir schleierhaft, warum alle immer den falschen Index anschauen. Der CHF steigt im Schnitt jährlich auch zwischen 3% und 4% jährlich im Volumen M2 seit 1985. Und alle wundern sich, warum alles teurer wird. Wer erhält schon jährlich 3-4% mehr Lohn? Alle 20 Jahre verdoppelt sich bei 3.5% das Geldvolumen!