Zwar habe sich die Situation in den Lieferketten deutlich entspannt, doch hinterlasse der seit Monaten rückläufige Auftragseingang Spuren, erklärte der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) am Dienstag. In einer Umfrage unter den Mitgliedsfirmen hätten 60 Prozent der 700 teilnehmenden Unternehmen angegeben, einen niedrigeren Auftragsbestand als im langjährigen Durchschnitt zu haben. 22 Prozent der Firmen gaben an, dass der Auftragsbestand die Produktion im kommenden Jahr nicht stützen kann, 46 Prozent hätten «wenig stützen» angekreuzt. Der Verband bekräftigte seine Prognose, wonach die Produktion 2024 um zwei Prozent schrumpfen wird.

«Insbesondere die anhaltende Flut an Bürokratie und neuen Regeln bremst den industriellen Mittelstand und behindert Innovationen und Investitionen», erklärte der Verband anlässlich seines Maschinenbau-Gipfels in Berlin. In der Umfrage hätten rund drei Viertel der Firmen die Dringlichkeit, die Bürokratiebelastung zu reduzieren, mit «sehr hoch» bewertet. Damit liege der Bürokratieabbau in der Rangliste der notwendigen Verbesserungen noch vor der Verfügbarkeit von qualifizierten Arbeitskräften und den Energiepreisen.

Die überwiegend mittelständisch geprägte Branche, zu der auch börsennotierte Konzerne wie Siemens, Gea oder Thyssenkrupp gehören, setzt mehr als 80 Prozent ihrer Maschinen im Ausland ab. In den ersten neun Monaten gingen die Bestellungen insgesamt um 14 Prozent zurück. Dies seien insbesondere die Folgen der hohen Inflation und der Verunsicherung durch Kriege und andere politische Verwerfungen.

(Reuters)