Industrie, Bau und Energieversorger stellten im September zusammen 1,3 Prozent mehr her als im Vormonat, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag mitteilte. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten allerdings mit einem Wachstum von 3,0 Prozent gerechnet. Im August hatte es mit minus 3,7 Prozent noch einen starken Rückgang gegeben. Im gesamten dritten Quartal schrumpfte die Produktion damit um 0,8 Prozent im Vergleich zum zweiten Vierteljahr.
«Im Trend bleibt das Produzierende Gewerbe damit weiterhin schwach», betonte das Bundeswirtschaftsministerium vor allem mit Blick auf energieintensive Branchen wie die Chemie. «Die Erholung der Industrieproduktion im September kann somit nicht als Anzeichen für eine grundlegende Trendwende gewertet werden.» Das sehen Ökonomen ähnlich. «Das ist eher ein Tropfen auf den heissen Stein als eine wirklich gute Nachricht», sagte Volkswirt Jens-Oliver Niklasch von der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW). Es sei höchste Zeit für wachstumsfördernde Reformen.
«Die positive Entwicklung der Produktion im September 2025 zum Vormonat ist insbesondere auf den starken Anstieg in der grössten Industriebranche in Deutschland, der Automobilindustrie, zurückzuführen», erklärten die Statistiker. Hier gab es ein Plus von 12,3 Prozent, nachdem es im August auch durch Werksferien und Produktionsumstellungen einen Einbruch von 16,7 Prozent gegeben hatte. Auch der Zuwachs bei den Herstellern von Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen (+5,1 Prozent) fiel überdurchschnittlich aus. Dagegen fuhren die Maschinenbauer ihre Erzeugung um 1,1 Prozent herunter.
Die deutsche Industrie allein stellte im September 1,9 Prozent mehr her als im Vormonat. Sie meldete zudem 1,1 Prozent mehr Neuaufträge - das erste Plus nach zuvor vier Rückgängen in Folge. Die Energieerzeugung nahm im September um 1,3 Prozent zu. Die Baubranche drosselte ihre Produktion um 0,9 Prozent.
(Reuters)
