Die Erzeugerpreise lagen wegen höherer Energie- und Futterkosten durchschnittlich 32,9 Prozent höher als 2021, wie das Statistische Bundesamt am Montag mitteilte. "Das war die höchste Veränderung im Jahresdurchschnitt seit Beginn der Erhebung im Jahr 1961", hiess es. 2021 waren die Preise um 8,8 Prozent gestiegen. Zuletzt schwächte sich die Inflation in diesem Bereich aber ab: Im Dezember wurde ein Plus von 29,7 Prozent gemessen, nach 31,9 Prozent im November und 37,9 Prozent im Oktober.

Steigende Nahrungsmittelpreise gehören neben Energie derzeit zu den grössten Inflationstreibern in Deutschland: Verbraucher mussten dafür im Dezember durchschnittlich gut ein Fünftel mehr bezahlen als ein Jahr zuvor. Die Erzeugerpreise landwirtschaftlicher Produkte spiegeln die Entwicklung der Verkaufspreise der Landwirtschaft (ohne Umsatzsteuer) wider. Sie zeigen damit die Entwicklungen auf der ersten Wirtschaftsstufe an, also noch bevor die Waren in den Handel kommen. Das Auf und Ab gibt damit einen frühen Hinweis auf die künftige Entwicklung der Verbraucherpreise.

Pflanzliche Produkte verteuerten sich 2022 um durchschnittlich 27,7 Prozent. Das geht zu einem grossen Teil auf die Entwicklung bei Getreide zurück: Hier gab es ein Plus von 42,4 Prozent. Kartoffeln kosteten sogar rund zwei Drittel mehr, während sich Obst gegen den Trend um 10,5 Prozent verbilligte. Preisrückgänge gab es hier unter anderem bei Tafeläpfeln mit minus 16,5 Prozent.

Überdurchschnittlich stark kletterten die Preise für tierische Erzeugnisse mit 36,8 Prozent. "Auch dies war die höchste Veränderung seit Beginn der Erhebung im Jahr 1961", so das Statistische Bundesamt. Milch verteuerte sich aufgrund eines knappen Rohmilchangebots mit 44,8 Prozent besonders deutlich. Starke Steigerungen gab es auch bei Tieren (+31,1 Prozent) und Eiern (+24,4).

(Reuters)