Der Umsatz der Ende Oktober auslaufenden Sommer-Saison werde kräftig über dem Stand von 2019 liegen, teilte der Deutsche Reiseverband (DRV) am Donnerstag auf einer Konferenz in Berlin mit. Nach Auswertung der Buchungsdaten bis Ende August sei bislang bereits ein Plus von elf Prozent aufgelaufen. Allerdings habe die Zahl der Urlaubenden, die mit einem Reiseveranstalter unterwegs seien, noch nicht wieder das Niveau von vor der Pandemie erreicht. Die Deutschen reisten zwar wieder, privat und geschäftlich, sagte Präsident Norbert Fiebig. «Trotzdem gibt es eine beachtliche Zahl an Menschen in diesem Land, die sich eine organisierte Veranstalterreise derzeit nicht mehr leisten können oder wollen.» Grund seien Konjunkturflaute und Inflation.

«Das am 31. Oktober endende Touristikjahr 2022/23 weist per August ein Umsatzplus von sieben Prozent gegenüber 2018/19 aus und ist damit auf Rekordniveau», erklärte der DRV, der die Interessen von Reisebüros und Pauschalreiseanbietern vertritt. Die Zahl der Reisenden bleibe auch für das Gesamtjahr noch unter dem Vor-Corona-Niveau: Etwa 16 Prozent weniger Gäste hätten eine organisierte Pauschalreise gebucht.

«In den Sommermonaten setzten die Reisenden auf die bewährten Urlaubsziele rund um das Mittelmeer», sagte Fiebig. Spanien, Türkei und Griechenland seien am beliebtesten bei Flugpauschalreisen. Die höchsten prozentualen Umsatzzuwächse verzeichnen die Türkei – mit plus 60 Prozent gegenüber 2019 – und Tunesien (+55 Prozent).

Fernreisen, die in der Corona-Zeit nicht oder kaum möglich waren, erholen sich zusehends. Thailand, Indonesien und Australien etwa verzeichnen demnach deutliche Umsatzzuwächse. Im Vergleich zum Sommer 2022 ergibt sich für alle Fernreiseländer ein Plus von 17 Prozent. Damit ist der Umsatz des Vor-Corona-Sommers laut DRV aber noch nicht wieder erreicht. «Auch die Kreuzfahrt holt weiter auf und erzielt fast das Umsatzniveau vom Sommer 2019.»

Für das Winterhalbjahr bis Ende April 2024 liegen die Buchungen laut DRV zwar schon rund sechs Prozent über dem Vor-Corona-Winter 2018/19. Aber die Zahl der Urlauberinnen und Urlauber hinkt etwa 20 Prozent hinterher. Laut TDA-Auswertungen stiegen die Urlaubsausgaben- und -preise im bevorstehenden Winter zum Winter 2018/19 um 27 Prozent.

(Reuters)