Ein Viertel habe bereits ganze Produktgruppen gestrichen und sich bei der Einkaufstour auf Grundnahrungsmittel beschränkt, wie die Wirtschaftsprüfer von Deloitte zu ihrer jüngst veröffentlichten "Global Consumer Pulse Survey" mitteilten, für die rund 1000 Deutsche befragt wurden. 44 Prozent gaben demnach an, nicht zu viele Lebensmittel gekauft zu haben, die später weggeworfen werden könnten. 38 Prozent berichteten, in jüngerer Vergangenheit eher zu günstigen Zutaten gegriffen zu haben. Bei 37 Prozent sind anstelle des Markenprodukts hauptsächlich preiswertere Eigenmarken im Einkaufswagen gelandet. Jeder dritte Konsument sei beim Lebensmitteleinkauf finanziell gestresst, hiess es.

"Pandemie, Kriege und Naturkatastrophen haben in den letzten Jahren deutlich vor Augen geführt, wie schnell und dauerhaft sich Krisen auch bei Lebensmitteln in höheren Preisen niederschlagen können", sagte Deloitte-Experte Egbert Wege zu den Umfrageergebnissen. "Die Ergebnisse unserer aktuellen Umfrage deuten darauf hin, dass zahlreiche Verbraucherinnen und Verbraucher trotz jüngerer Rabattoffensiven bei einzelnen Warengruppen weiterhin finanziell zu kämpfen haben."

Mehr als jeder zweite Deutsche schätzt der Umfrage zufolge seine eigene finanzielle Situation derzeit schlechter ein als im Vorjahr. Für viele Deutsche steht den Angaben nach eine Ernährungsweise im Vordergrund, die in erster Linie den Geldbeutel entlastet: Die verhältnismässig grösste Gruppe (35 Prozent) beschreibe sich im Umgang mit Lebensmitteln als sparsam – und setze auf günstige, einfache Mahlzeiten, um ihr begrenztes Budget nicht zu sprengen. Mit einem Anteil von 15 Prozent an den monatlichen Gesamtausgaben für Lebensmittel befinden sich die Deutschen dabei europaweit im unteren Drittel, so Deloitte. In Italien seien es 18 Prozent, in Frankreich 17 Prozent.

(Reuters)