Das Bruttoinlandsprodukt legte von Januar bis März um 0,2 Prozent zum Vorquartal zu, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch in seiner ersten Schätzung mitteilte. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten ein Plus in dieser Höhe erwartet. Eine Rezession wurde damit verhindert: Im Schlussvierteljahr 2024 war Europas grösste Volkswirtschaft noch im 0,2 Prozent geschrumpft. Zwei Minus-Quartale in Folge gelten als technische Rezession.
Für den positiven Jahresauftakt sorgten «sowohl die privaten Konsumausgaben als auch die Investitionen», so die Statistiker. Beide seien höher gewesen als im Vorquartal.
Die Bundesbank rechnet allerdings auch durch den von US-Präsident Donald Trump losgetretenen Zollkonflikt mit einem Dämpfer im laufenden Frühjahrsquartal. Die Wirtschaftsleistung könne dann «einen Rückschlag erleiden», heisst es im aktuellen Monatsbericht. Die konjunkturelle Grundtendenz bleibe «insgesamt weiter schwach». Mitverantwortlich dafür dürften die von Trump verkündeten Zollerhöhungen sein. «Insgesamt bleibt der kurzfristige Ausblick für das Exportgeschäft und die Industrie angesichts der Zollpolitik der US-Regierung trüb», betonte die Bundesbank.
Der scheidende Wirtschaftsminister Robert Habeck rechnet für das Gesamtjahr 2025 nur mit einer Stagnation. 2026 soll es dann zu einem Wachstum von 1,0 Prozent reichen - auch durch die geplanten milliardenschweren Investitionen der künftigen Bundesregierung in Infrastruktur und Aufrüstung.
Andere grosse Euro-Länder sind ebenfalls mit einem Wachstum ins Jahr gestartet. Frankreich schaffte ein Plus von 0,1 Prozent im ersten Vierteljahr. Die spanische Wirtschaft expandierte sogar um 0,6 Prozent.
(Reuters)