Der Einkaufsmanagerindex für die Privatwirtschaft - Industrie und Dienstleister zusammen - fiel im Dezember um 0,9 auf 51,5 Punkte. Das sei der tiefste Stand seit vier Monaten, teilte der Finanzdienstleister S&P Global am Dienstag zu seiner monatlichen Unternehmensumfrage mit. Damit blieb das an den Finanzmärkten stark beachtete Barometer zwar über der Marke von 50, ab der es Wachstum signalisiert. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten allerdings mit einem stabilen Wert gerechnet.

Besonders in der Industrie läuft es schlechter. Deren Barometer fiel um 0,5 auf 47,7 Zähler und damit auf den schlechtesten Wert seit zehn Monaten. Zudem schrumpft die Produktion erstmals seit einem knappen Jahr wieder. «Letzteres kommt nicht überraschend, denn die Auftragseingänge waren bereits im November eingebrochen», sagte Chefvolkswirt Cyrus de la Rubia von der Hamburg Commercial Bank, die die Umfrage sponsert. «Diese Entwicklung hat sich jetzt fortgesetzt, was nichts Gutes für den Jahresstart verheisst.»

Auch bei den Dienstleistern lief es zum Jahresausklang schlechter. Deren Barometer sank um 0,5 auf 52,6 Punkte. Es signalisiert aber noch ein robustes Wachstum. «Damit stabilisiert der Dienstleistungssektor die Gesamtwirtschaft», sagte de la Rubia. Das dürfte massgeblich dazu beitragen, dass das Bruttoinlandsprodukt im vierten Quartal wachsen dürfte.

Trotz allgemeiner Alarmstimmung in der Industrie gibt es im Dezember deutlich mehr Unternehmen, die mit Zuversicht auf das kommende Jahr schauen. «Hier macht sich möglicherweise bemerkbar, dass die Regierung einige Verkehrsprojekte konkret auf den Weg gebracht, Reformen zum Bürokratieabbau beschlossen hat und die Verteidigungsfähigkeit ausbauen möchte», sagte de la Rubia. «Nur wenn diese Massnahmen in einen Zuwachs bei den Auftragseingängen münden, wird die Industrie wieder an Fahrt gewinnen.»

(Reuters)