Das Ifo-Geschäftsklima sank im Juni überraschend kräftig auf 88,5 Punkte von 91,5 Zählern im Vormonat und damit das zweite Mal in Folge, wie das Münchner Ifo-Institut am Montag zu seiner Umfrage unter rund 9'000 Führungskräften mitteilte.
Von Reuters befragte Fachleute hatten nur mit einem Rückgang auf 90,7 Punkte gerechnet. "Vor allem die Schwäche der Industrie bringt die deutsche Konjunktur in schwieriges Fahrwasser", sagte Ifo-Präsident Clemens Fuest. Die Managerinnen und Manager bewerteten ihr aktuelles Geschäft skeptischer und ihre Aussichten wesentlich ungünstiger als zuletzt.
Die deutsche Wirtschaft war Ende 2022 und Anfang 2023 jeweils zum Vorquartal geschrumpft. Sie befindet sich damit nach einer Daumenregel von Fachleuten in einer technischen Rezession. Die Chefin der Wirtschaftsweisen, Monika Schnitzer, geht für das laufende Jahr weitgehend von einer Stagnation aus.
"Das Wachstum wird bei plus/minus Null sein", sagte die Regierungsberaterin und Vorsitzende des Sachverständigenrats jüngst der Nachrichtenagentur Reuters. Ab der zweiten Jahreshälfte werde es wohl eine Erholung geben. "Das hängt von China ab." Allerdings komme der Zinserhöhungskurs der Europäischen Zentralbank zunehmend in der Wirtschaft an und bremse die Konjunktur.
(Reuters)